Bochum. .

Bochum genießt in akademischen Kreisen ein durchaus positives Image. Dies ist eines der (überraschenden) Ergebnisse einer Studie, die die Verwaltung in Auftrag gegeben hat, Titel: „Universitäres Wohnen in Bochum“.

Achim Georg vom Hamburger Büro für Immobilienwirtschaft und Marktstudien, Georg & Ottenströer, sieht in dieser Studie „Herausforderungen für den lokalen Wohnungsmarkt“. Das Büro hat 514 Studenten direkt befragt sowie 5000 Fragebogen an wissenschaftliche und 3000 an nicht-wissenschaftliche Hochschul-Mitarbeiter verschickt. Der Rücklauf lag bei bis zu 30 Prozent. Einig waren sich alle Gruppen darin, dass Bochum positiv beurteilt wird, sowohl was Wohnen und Arbeit als auch Freizeit- und Kulturangebote angeht (70 Prozent Zustimmung). Aber: Die Hälfte des wissenschaftlichen und 60 Prozent der nicht-wissenschaftlichen Personals finden es schwer, in Bochum Bauland zu finden.

Von den befragten Studenten, die hier studieren, aber nicht wohnen, finden 31 Prozent Bochum unattraktiv. Und auch bei den Wohnlagen haben alle Gruppen ihre Prioritäten. Studierende bevorzogen die Innenstadt oder citynahe Bezirke, gefolgt von Querenburg. Professoren wissen Wiemelhausen, Ehrenfeld und Stiepel zu schätzen, ähnlich bei den nicht-wissenschatflichen Mitarbeitern.

Insgesamt werden, so die Studie, Mietwohnungen anderen Formen vorgezogen. Achim Georg: „Das zeigt besonders bei Studierenden als auch beim jungen wissenschaftlichen Personal eine hohe Umzugsbereitschaft.“

Damit Vermieter wissen, was gewünscht wird, wurde auch nach dem Ideal gefragt. Studierende wollen zum Großteil wenig Geld ausgeben (maximal 300 Euro) für eine kleine Wohnung, die möglichst innenstadtnah liegen und einen Balkon haben sollte. Die Älteren unter den Hochschul-Mitarbeitern zieht es dagegen in Bochums Süden und an den Stadtrand. Hier zeigt sich auch die Neigung zu Eigentumswohnungen und zum Eigenheim.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung, wo der erste Teil der Studie präsentiert wurde, waren sich die Fraktionen darin einig, dass universitäres Wohnen dezentral auf die Stadtteile verteilt werden sollte – anders als in Lübeck, wo eine Hochschul-Enklave entsteht. Dabei, so schlug Elke Januara (CDU) vor, sollten Strategien entwickelt werden, um Langendreer für Studierende und Wissenschaftlicher attraktiver zu machen. Wolfgang Cordes (Grüne) zog aus der Studie die Quintessenz, die Ache Innenstadt – Ruhr-Universität stärker einzubinden. „Bislang ist der Bereich entlang der U35 vor allem der Büronutzung und der Ausweisung von Arbeitsplätzen vorbehalten. Vielleicht sollte er auch für Wohnen geöffnet werden.“ Auch der Bestand der Wohnheime wird überarbeitet.