Frank Goosen war wohl der populärste Künstler, der sich am Wochenende in den Räumlichkeiten des Freien Kunst Territorium (FKT) präsentierte. Aber beileibe nicht der einzige, denn das lockere Kollektiv, das hier in den alten Verwaltungsräumen ein attraktives Domizil gefunden hat, zeigte (und zeigt auch noch) eine Medienkunstausstellung, Live-Musik, Atelierkunst, Performances und Theaterkostproben. Benannt nach der indischen Gewürzmischung Masala, die viele milde und scharfe Gewürze miteinander vereint, entstand so ein ausgewogenes Bild eines interessanten und engagierten Netzwerkes, das von Einzelkünstlern, über Theatermacher bis hin zum Online-Kulturportal Ebland reicht.

Frank Goosen gastierte im Atelier von Uwe Siemens und stellte einen Text aus seinem im Frühjahr erscheinenden neuen Roman vor, in dem die alte Residenz des FKT an der Diekampstraße gut zu erkennen war. Und deren Protagonisten durchaus ironisch-liebevoll skizziert wurden.

Medienkunst im Kellerraum

Die zentrale Ausstellung des Festivals ist die von Dieter Wessinger. Sie ist weiterhin, bis zum 23. Oktober, während der Öffnungszeiten zu besichtigen. Der Meisterschüler von Nicola Schrudde an der Freien Kunstakademie in Essen zeigt hier sieben Arbeiten im Untergeschoss, die trefflich in die Räumlichkeiten integriert sind. Unter dem Titel „Realities“ subsumiert der 1964 geborene Wessinger Videoarbeiten, die sich vor allem mit dem Thema der Wahrnehmung und deren Manipulierbarkeit befassen. Beispielhaft etwa eine der zweiminütige Video-Loop „Ritual“, der den Mitschnitt einer Fußwaschung in vier Quadrate aufsplittert und diese gegeneinander verdreht. Es entsteht ein geometrisches Wechselspiel, dessen Strukturen vor allem an ein bewegliches Mandala gemahnen.

Sperrmüll und abstrakte Räume

Wer sich vor unaufgeräumten, dunklen und muffigen Kellerräumen zumindest ein wenig fürchtet, der findet die Arbeit „Rooms“ und ihre Installation bestimmt schaurig. Sie ist zu sehen in einem Kellerraum mit Sperrmüll, projiziert auf einen herumliegenden Küchenschrank. Das Video zeigt abstrakte weiße Raumstrukturen aus Papier und korrespondiert so mit der chaotischen Umgebung, in die das Video gestellt ist.

Für zwei Kunstpreise nominiert

Eine dritte bemerkenswerte Arbeit des Medien-Künstlers, der in diesem Jahr für den Dortmunder DEW-Kunstpreis und beim Nassauer Kurzfilm-Festival „Kunst-Preis“ nominiert war, ist „Operation“. Hierin wird eine Banane nach scheinbar allen Regeln der Medizin und Chirurgie operiert.

„Wir wollen Masala zu einem regelmäßigen Festival machen“ so Joanna Gruse, eine der umtriebigen Organisatorinnen.