Bochum. . Eine Woche lang feierte der VfL Bochum „100 Jahre Fußball an der Castroper Straße“. Der Ball der Legenden am Samstag im VIP-Bereich des Stadions war einer der Höhepunkte.
Wichtig iss eben doch nicht nur aufm Platz. Christa Ternow, die gute Seele des Vereins für Leibesübungen Bochum, wird den 8. Oktober 2011 so schnell nicht vergessen. Auf den Tag genau 100 Jahre nach dem ersten Fußballspiel auf dem Gelände an der Castroper Straße, stand die 65-Jährige am Samstag beim Ball der Legenden in der VIP-Lounge des Stadions im Rampenlicht. Weiße Rosen überreichten die anwesenden VfL-Ikonen der dienstältesten Mitarbeiterin des Fußballklubs. „Sie haben die Geschichte des VfL 40 Jahre lang entscheidend mitgestaltet, vielleicht auch miterlitten“, sagte VfL-Boss Ernst-Otto-Stüber (71). „Ohne Ihren Beitrag würden wir heute hier nicht feiern können.“
Gefeiert wurde sportlich festlich. Das Motto für die Party zu „100 Jahre Fußball an der Castroper Straße“ gab eine Legende vor: „Eine dritte Halbzeit habe ich noch nie verloren“, sagte der wie eh und je beliebte und gefeierte VfL-Keeper Rein van Duijnhoven.
Ernst-Otto-Stüber quälte die 600 Gäste auf dem Weg zum Kantersieg an Buffet und Tresen daher auch gar nicht mit langer Rede, sondern brachte die Stadion-Geschichte auf den Punkt. Und ordnete das Gemäuer dennoch richtig ein: Der VfL werde nicht fürs Stadion geliebt, „sondern wegen seiner Spiele und Spieler.“ Neben Christa Ternow dankte der Vorsitzende des Aufsichtsrates auch „Leibchen-Werner“ Hoffmann und dem ewigen Mannschaftsbetreuer Willi „Bubi“ Keberle. „Sie alle tragen zum Mythos bei.“ Natürlich erwähnte Stüber auch Ottokar Wüst und Werner Altegoer. In schwierigen Zeiten sei es den ehemaligen VfL-Präsidenten gelungen, den Standort des VfL mitten in der Stadt an der Castroper Straße zu verteidigen.
Ein Streifzug durch 100 Jahre Standort-Geschichte beendete im Stadion nach dem Abendschmaus den offiziellen Teil des Balls. Bei gefühlten zwei Grad Außentemperatur verfolgten die zitternden Gäste auf der Haupttribüne die Darbietung, die auf die Videowände übertragen wurde. Passend zur Fußballhistorie gestalteten sich die musikalischen Einlagen: angefangen von „Veronika der Lenz ist da“ über das „Bochumer Jungenlied“ bis zur heutigen Hymne „Bochum“. Ein kleines Feuerwerk aufm Platz bildete den Schlussakt.