Bochum.
Eine Fleischerei kreiert eine Spezialversion ihrer Kult-Currywurst. Eine Bäckerei erinnert mit dem „1388 Brot“ an die Anfänge der stolzen Tradition. Eine Brauerei lässt Graf Engelbert auf eigens produzierten Bierdeckeln hochleben: Mehrere Unternehmen leisten bereits Schützenhilfe, um das Maiabendfest zu einem Fest für ganz Bochum zu machen. In den nächsten Jahren, so die Zuversicht der Maischützen, werden sich etliche Firmen hinzugesellen.
Lokalpatriotismus durchwehte den blau-weiß dekorierten Versammlungssaal der Sparkasse, als die Maiabendgesellschaft in dieser Woche auf Sponsorensuche ging. Zwar haben es die Blau-Weißen geschafft, das älteste Bochumer Stadtfest vor dem Aus zu bewahren. Die Umkehr des Festmarsches von Harpen in die Innenstadt wurde unter anfangs heftigem Beschuss 2010 durchgesetzt und mit 2500 Marschierern in diesem Frühjahr zum Erfolg verholfen. Die Partymeile auf dem Boulevard lockte Zehntausende an. Doch die Maischützen wollen mehr. Viel mehr. Ähnlich wie das Oktoberfest, so der blau-weiße Traum, soll das Maiabendfest in fünf, zehn Jahren nicht nur die Bochumer, sondern Touristen aus ganz Deutschland anlocken.
Bei aller Heimatliebe: Dazu bedarf es der Unterstützung der Wirtschaft. Dönninghaus, Koch und Fiege dienen als Vorbild. 100 weitere Unternehmen waren am Donnerstagabend eingeladen „zu erfahren, wie Sie das Maiabendfest für Ihr regionales Marketing nutzen können“. 50 Wirtschaftsvertreter lauschten dem Vortrag des Maischützen-Vorstands Michael Schüren und Werbefachmanns Christian Schonefeld. Sie erfuhren u.a., dass Betriebe einen eigenen Festwagen gestalten oder einen Festtisch („ab 200 Euro inklusive Pils, Wurst, Brezel“) buchen können. Jeder Beitrag, jeder Betrag ist willkommen.
Ob die Maischützen neue Partner gewinnen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Sicher ist: Das 624. Maiabendfest steigt vom 26. bis 29. April 2012 – „mit einem hochwertigen Programm“. Auch das kulinarische Angebot werde sich abheben. Serviert werden soll u.a. Erbsensuppe mit Hummer. Ein Geschmackserlebnis der besonderen Art: Junge, do kass di drop verloten!