Bochum. .
Mit geübten Handgriffen wechselt Elektriker Frank Danielzik von den Stadtwerken die letzten Leuchten an den alten Straßenlaternen aus. Mit dem Hubwagen lässt er sich auf rund vier Meter Höhe liften. Die Laternen stehen in der Schachtstraße in Hamme. Ist der Abschnitt beendet, schließt die Stadt ihre große Umrüstungsaktion zum Thema Straßenbeleuchtung ab.
Seit April letzten Jahres wurde aus Mitteln des Konjunkturprogramms II zwei Millionen Euro an Fördermitteln investiert. Ausgetauscht wurden genau 6931 zum Teil noch aus den 70er Jahren stammende Lampen. Einige dieser Lampen waren noch mit Quecksilberdampf-Leuchtmitteln ausgestattet. Ab dem Jahr 2015 sind diese jedoch verboten.
Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch kam persönlich, um das Projekt sozusagen abzuschließen: „Wir haben einen ganz wichtigen Schritt zur Modernisierung unserer Straßenbeleuchtung getan.“ Besonders wichtig sei, dass die neuen, mit Halogenmetalldampf betriebenen Lampen, trotz helleren Lichtes rund 70 Prozent weniger Energie verbrauchen. Das Tiefbauamt ließ im Rahmen dieser Maßnahme außerdem 926 alte Seilleuchten im Stadtteil Wattenscheid ersetzen.
Durch die neue Technik spart die Stadt jährlich etwa 2,1 Millionen Kilowattstunden Strom. Dies entspricht einer Kohlendioxid-Reduktion von 750 Tonnen im Jahr. In der ganzen Stadt gibt es rund 38 000 Leuchten. Vor der Austauschmaßnahme gab es rund 15 200 mit veralteter Technik. Dieser Anteil konnte nun auf etwa 21,7 Prozent reduziert werden.
Die Kosten für Unterhaltung und Reparatur dieser Lampen lagen vor der Umrüstung bei rund 4,8 Millionen Euro im Jahr. Fachleute haben ausgerechnet, dass nach einem Austausch aller älteren Modelle bis zu 700 000 Euro im Jahr gespart werden könnten. Dieser Komplett-Austausch schlägt dann aber mit rund acht Millionen Euro zu Buche.
Im kommenden Jahr dürfte der Austausch nicht mehr ganz so reibungslos laufen, ein neues Konjunkturprogramm ist nicht in Sicht. Allerdings gibt es auch im Haushaltssicherungskonzept Mittel, die für Projekte, die Stromeinsparungen ermöglichen, freigegeben werden können.
Unterdessen hat die Stadt auch auf Bürgerkritik reagiert, die sich über die „zu groß geratenen Schreibtischlampen“ (Leser aus Riemke) oder eine Beleuchtung „wie in einem alten Schwarz-Weiß-Krimi“ (Leserin von der Paulstraße) beklagten. Die Stadt hatte damals eingeräumt, dass das Licht aufgrund moderner Reflektoren und Blenden gezielter gelenkt werde. Was manchmal zu großen Schatten führte.
An ausgewählten Stellen installierten die Stadtwerke nun rund eine Meter lange Verlängerungsstücke und änderten die Reflektoren, was den Lichtfall verbessern soll.