Bochum. .
Ein Wohnzimmer, offen für alle, wo Leute gemeinsam Tatort oder Fußball gucken, Bücher lesen oder tanzen können: Um dies einzurichten, hat sich ein Verein gegründet.
„Hintergrund waren die letzten Straßenfeste an der Alsenstraße. Viele Leute wollten die Kontakte regelmäßig ermöglichen, also sollte eine Art Nachbarschafts-Treffpunkt her“, erklärt Steffi Kirmse, die zum Vorstand von „Wohnzimmer Alsenstraße eV“ gehört.
Als das Frauengesundheitszentrum wegen Nachwuchsmangels jetzt zum Herbst schließen musste (die WAZ berichtete), wurden Räume an der Alsenstraße 27 frei, und der sehr junge Verein befand sie als ideal für seine Zwecke. „Wir haben seither nichts anderes getan, als Mitglieder zu werben, um mit deren Beiträgen die Miete aufbringen zu können.“
Schwer sei es nicht gefallen, Leute für die Idee zu begeistern: Binnen zwei Monaten sind 70 Mitglieder zusammengekommen. „Es sind nicht allein Nachbarn der Alsenstraße, die mitmachen, sondern auch Bewohner angrenzender Viertel oder solche, die früher hier gewohnt haben. Wir warten noch auf Frank Goosen, der lange hier gelebt hat“, meint Steffi Kirmse.
Zurzeit werden die Räume noch renoviert. Es sind gut 60 Quadratmeter, die der Verein nutzen kann. „Eine Couch und zwei Sessel haben wir schon. Der Rest des Mobiliars sollte zusammenklappbar sein, denn wir brauchen Platz, etwa zum Tanzen.“
Eröffnung soll Mitte/Ende des Monats sein. Jeder kann dann etwas anbieten, es sollte sich indes nicht auf Privatveranstaltungen beschränken; Steffi Kirmse: „Unser Prinzip ist, für alle offen zu sein, eben wie ein Stadtteiltreff.“
Ein Konzept wird erarbeitet, im Forum der Homepage diskutieren Mitglieder bereits Vorschläge wie VfL live gucken, Pippi-Langstrumpf-Nachmittage, Markt- und Kochtreffs, wöchentliche Familienspielnachmittage, monatliche Jam-Sessions, thematisierte Filmabende.
Einigen gefällt auch die Idee, Chill-out-Partys anzubieten als Entspannung zum Feierabend, andere wollen dort Bücher tauschen oder im Wohnzimmer ihre Kunst ausstellen.
Es gebe jede Menge Vorschläge, wie Leute aus der Nachbarschaft das Wohnzimmer beleben, lernen, Spaß haben und sich gegenseitig helfen können – eben wie in einer gut funktionierenden Nachbarschaft.