Bochum. .

Nicht nur uns Menschen hat dieser Sommer keine große Freude bereitet. Auch unsere kleinen, stacheligen Freunde hatten in den letzten Monaten wenig zu lachen. „Für Igel war dies kein guter Sommer.“

Das sagt Almuth Riedel vom Arbeitskreis Umweltschutz Bochum. „Erst war es zu kalt und zu nass, später dann viel zu trocken. Da spielt der Stoffwechsel bei den Tieren nicht mit.“ Die Folge: Viele, gerade kleine Igel sind dermaßen geschwächt, dass sie krank werden und Hilfe benötigen.

So wie das Quartett rechts auf unserem Bild: Eine Lehrerin aus Langendreer hat die vier etwa 100 Gramm schweren Igel in ihrem Garten gefunden. Von der Igelmutter fehlt jede Spur. „Tagsüber herum laufende Igel sind leichte Beute für Krähen und Elstern“, weiß Almuth Riedel. „Und wenn die Winzlinge geschwächt sind, setzen Fliegen ihre Eier auf ihnen ab. Daraus entwickeln sich in kurzer Zeit Maden – und das ist eine Todesgefahr für jeden Igel.“

Fünf Anrufe pro Tag

Damit die Kleinen trotzdem eine Chance haben, hat die Lehrerin aus Langendreer den Igelnotruf gewählt. In dieser Abteilung des Arbeitskreises Umweltschutz kümmern sich etwa sieben ehrenamtliche Tierfreunde um das Wohl von hilfsbedürftigen Igeln. Rund fünf Anrufe gehen pro Tag bei Almuth Riedel ein, die dann mit ihren Helfern versucht, die angeschlagenen Tiere wieder aufzupäppeln. „Die Hälfte sind Igelbabys, die sich in der Natur nicht zurecht finden.“

Bis die Tiere wieder in die freie Wildbahn entlassen werden, vergehen etwa zwei bis drei Wochen, in denen die Igel gefüttert, gepflegt und auch vom Tierarzt betreut werden. Die Kosten dafür (im Schnitt 20 Euro pro Igel) sammelt der Arbeitskreis mit Spenden ein. Im letzten Jahr hat der Arbeitskreis 67 Igel betreut.

Da die Mitarbeiter allesamt ehrenamtlich im Einsatz sind, können nur einzelne Igel aufgenommen werden. Der Igelnotruf bietet zudem Informationsstunden an Schulen und Kindergärten an. Gesucht werden Tierfreunde mit großen Gärten, die bereit sind, dort Igel auszuwildern.

Der Igelnotruf ist zu erreichen unter Tel.: 0160/ 672 45 82. www.aku-bochum.de