Bochum. .

Feuersäulen loderten in den Nachthimmel. Darunter wechselten die konzentrischen Ringe ihre Farben, Licht pulsierte, floss zum Rhythmus der Musik und setzte sich auch an der Bahnbrücke fort: Das Publikum quittierte das Spektakel mit Ooh!-Rufen.

Am Sonntagabend wurde die Impuls-Bühne am Konrad-Adenauer-Platz eröffnet, und natürlich musste der Effekte willen bis zur Dunkelheit gewartet werden. Die Zeit bis dahin überbrückten Thomas Anzenhofer und die fünfköpfige Band mit dem Programm „A Tribute to Johnny Cash“. Den zahlreichen Gästen gefiel’s, so dass mehrere Zugaben nötig waren.

Die Impulsbühne ist das erste und bislang einzige Kunstwerk der Planung „Bermuda-Licht“, das realisiert werden konnte. Insgesamt fünf Objekte waren angedacht, das Bochumer Kneipenviertel ringsum aufzupeppen. Darunter eine auffällige Nachtbeleuchtung für den Engelbertplatz, eine riesige Sonne zwischen den Häuserfronten am Kerkwege in Sichtbeziehung zur Marienkirche, die tagsüber das Sonnenlicht reflektiert und nachts farbiges Licht verbreitet, eine stählerne Sprechblase, von innen beleuchtet, für den Südring/Ecke Brüderstraße und ein „Lichthimmel“ an den Zugängen zum Bermuda-Dreieck.

Die Impulsbühne wurde 2009 im Landeswettbewerb „Standort Innenstadt“ ausgezeichnet, so dass Mittel aus der Städtebauförderung bewilligt wurden. An den Baukosten in Höhe von 224 000 Euro beteiligte sich das Land mit 180 000 Euro, die Bermuda-Gastronomie mit 32 000 Euro, die Stadt gab 12 000 Euro dazu. Der Bau verzögerte sich, weil es statische Probleme mit der Bahn gab, was zahlreiche Entwurfsänderungen nötig machte, so Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch.

Die neue Bühne mit ihrer Licht-Installation hat eine Tag- und Nachtwirkung. „Ich sehe die Bühne als Impulsgeber für das Bermuda-Dreieck, von der die Licht-Signale weit abstrahlen, Richtung Schauspielhaus und Innenstadt“, erklärte Architekt Lars Meeß-Olsohn.

Als dann alle Beteiligten gemeinsam den Startknopf drückten und die Show begann, war die leere Bühne der Star. Minutenlang wurde gezeigt, welche Effekte möglich sind. Anschließend folgte der Gig der James-Brothers aus Bochum, deren house- und karibiklastige Elektromusik (Computer und Percussion) hervorragend zu den Lounge-Lichtern passte.

So ganz mag sich die Stadt aber nicht vom Konzept Bermuda-Licht verabschieden. „Nach wie vor wollen wir die Sonne am Kerkwege und die Sprechblasen-Skulptur verwirklichen. Bei der Sonne gab’s statische Schwierigkeiten, sie zwischen den Häusern zu stabilisieren, und für das Sprechblasen-Objekt (,Salve!’) muss zunächst der Platz neu gestaltet werden“, erklärt Baudezernent Ernst Kratzsch auf Nachfrage. Insgesamt hätten diese Projekte die gleiche Chance wie die Impulsbühne, indem sie bei Ziel-2-Wettbewerben ins Rennen gehen und sich auch wieder Private/Gastronomen beteiligen.