Bochum.

Die meisten Tankstellen verdienen inzwischen mehr Geld mit dem Verkauf von Supermarkt-Artikeln als mit Kraftstoff. Jetzt hält das Prinzip Tanke auch Einzug ins Kino.

Oper, Rock, Sport, Musical, live oder als exklusive Aufzeichnung: „Der Non-Movie-Sektor öffnet neue Geschäftsfelder“, schwärmt Mario Reinhardt, Marketingchef der UCI-Kinowelt im Ruhr-Park.

Zwar nutzt das Multiplex-Theater seine Leinwände längst auch für Ereignisse abseits des Kino-Programms. „Es begann mit der Fußball-WM 1994. Später kamen u.a. die Formel 1, Boxen und der Eurovision Song Contest hinzu, damals alles per Beamer“, erinnert sich Mario Reinhardt.

Den großen Push bringe die in diesem Jahr abgeschlossene Digitalisierung der UCI-Kinosäle: „Die neue Technik macht’s möglich: Live-Bilder per Satellit aus aller Welt, in brillanter Bild- und Tonqualität, immer häufiger in 3 D.“

Seit Herbst 2010 wird das UCI zur Opernbühne. „Met im Kino“ heißt eine Reihe mit Übertragungen aus der Metropolitan Opera in New York. Zur Mittagszeit treten die Stars der Opernwelt in den USA in Aktion. Die Arien aus dem Big Apple erklingen live in Kinosälen in ganz Europa. Netrebko und Nachos, Wagner und Popcorn, Spieldauer bis zu sechs Stunden: „Wir hatten Zweifel, ob das klappt. Aber der Zuspruch ist hervorragend“, so das UCI, das seinem Opernpublikum Schampus (im 25-Euro-Ticket inklusive) und Schnittchen serviert.

Die neue Opernsaison in Harpen startet am Mittwoch (19.45 Uhr) mit Gounods „Faust“ live aus der Royal Opera in London. Der zweite Met-Reigen beginnt am 15. Oktober mit Donizettis „Anna Bolena“.

Unter der Marke „UCI Events“ vereint das Multiplex weitere alternative Inhalte. Peter Gabriel, Fanta4 oder jüngst die Red Hot Chilli Peppers waren schon zu sehen. Operettenfreunde können am 5. Oktober das Maastricht-Konzert von Andrè Rieu genießen.