Bochum.

Das WAZ-Medizinforum Kindergesundheit informierte über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bei Durchfall. Die Klinik-Fachärztinnen Dr. Schmidt-Choudbury und Dr. Denisa Pilic gaben Tipps für Eltern und Großeltern.

Plagt den Nachwuchs Durchfall, greifen Eltern gern zu Cola und Salzstangen. „Falsch!“, warnt Dr. Anjona Schmidt-Choudhury. „Der Zucker- und Salzgehalt ist viel zu hoch. Deutlich besser sind elektrolythaltige Getränke, die als Glukose-Salz-Gemisch in jeder Apotheke erhältlich sind.“

Was tun bei Durchfallerkrankungen im Kindes- und Jugendalter? Antworten lieferte am Donnerstagabend das WAZ-Medizinforum Kindergesundheit. Im St. Josef-Hospital warteten die Klinik-Fachärztinnen Dr. Schmidt-Choudbury und Dr. Denisa Pilic mit Informationen und Tipps für Eltern und Großeltern auf.

Häufigste Ursache für Durchfälle bei Kindern und Jugendlichen sind Magen-Darm-Infektionen. Meist heilen sie nach einigen Tagen von selbst aus. „Deshalb: Finger weg von den gängigen Anti-Durchfall-Pillen, erst recht von Arzneien für Erwachsene“, betont Dr. Schmidt-Choudhury. So früh wie möglich sollte wieder auf Normalkost umgestellt werden. Heiße Brühen (Karotte, Huhn), Äpfel und Bananen fördern die Genesung.

Bei anhaltendem Durchfall unbedingt den Arzt aufsuchen

Ernst wird es bei über zehn Durchfällen am Tag, konstant hohem Fieber (über 39 Grad) und Blut im Stuhl. „Dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden“, rät Dr. Schmidt-Choudhury. Vor allem bei Kindern kann der Flüssigkeitsverlust schnell zum Austrocknen führen. Je kleiner das Kind, desto größer das Risiko. Auch hier gilt: Wird’s kritisch, sofort zum Arzt.

Neben dem Reizdarmsyndrom gewinnt die Getreidekleberunverträglichkeit eine zunehmende Bedeutung bei Darmerkrankungen. Die Patienten reagieren auf Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommende Klebereiweiß. Es nicht nur im Brot, sondern in etlichen weiteren Lebensmitteln (u.a. Saucen, Schokolade) enthalten. „Glutenunverträglichkeit ist weiter verbreitet als man denkt. Auch Kinder sind betroffen“, weiß Dr. Schmidt-Choudhury. Anzeichen sind regelmäßige Bauchschmerzen, Blutarmut, Schlappheit und verzögertes Wachstum. Eine ambulante Endoskopie schafft Klarheit und bannt die Gefahr, später an Darmkrebs zu erkranken.

Die Vorträge, die Dr. Anjona Schmidt-Choudhury und Dr. Denisa Pilic beim WAZ-Medizinforum gehalten haben, stehen ab Mitte nächster Woche im Internet zur Verfügung. Die Adresse: www.kinderklinik-bochum.de