Bochum/Berlin. .
Viele Politiker werden fern bleiben, wenn der Papst am Donnerstagvor dem Bundestag spricht. Auch Axel Schäfer (SPD) wird nicht erscheinen. CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach hingegen hat dafür kein Verständnis.
„Es gibt bei uns eine Tradition, nach der nur Staatsoberhäupter ins Parlament eingeladen werden “, sagt Axel Schäfer (SPD). Nicht allein aus diesem Grund wird er am Donnerstag dem Bundestag fern bleiben. „Das Verhältnis zwischen der Positionierung des Papstes gegenüber Protestanten, Muslimen und Juden kann ich nicht teilen.“ Dennoch: „In Deutschland ist er Herzlich Willkommen.“
SPD-Abgeordneter Gerd Bollmann hingegen ist der Meinung: „Ich habe persönlich keine grundsätzlichen Bedenken, dass der Papst im Bundestag redet. Es soll und muss aber jedem einzelnen Abgeordneten überlassen bleiben, ob er persönlich anwesend ist.“ Weniger gleichgültig sieht es CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach. Sie sagt: „Nachdem die Einladung des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert an den Papst zuvor im Namen aller Fraktionen erfolgt ist, habe ich kein Verständnis dafür, wenn Mitglieder des Bundestages der Rede fernbleiben wollen.“
Dr. Frithjof Schmidt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen dagegen sieht zwei Seiten: „Ich bin überzeugter Atheist und hätte persönlich den Papst auch nicht eingeladen, im Bundestag zu sprechen, weil das für religiöse Führer nicht üblich ist. Da er aber von der Mehrheit als Staatsgast eingeladen wurde, werde ich ihm selbstverständlich Respekt erweisen und zuhören.“