Bochum..
Ab Anfang Oktober messen sich Bochumer Schüler beim fiktiven Börsenhandel „Planspiel Börse“ europaweit mit Gleichaltrigen. Ihr Ziel ist es, mehr über die Finanzkrise und die Akteure auf den Märkten zu erfahren.
In den Worten von Sebastian Kehnen klingt die Aufgabe, die in den kommenden Monaten vor den Schülern liegt, recht einfach. „Euer Ziel ist es, so viel Geld wie möglich zu machen“, erklärte der Wertpapierberater der Sparkasse ihnen bei der Einführung zum Planspiel Börse, als sei nichts dabei.
Am 4. Oktober starten die rund 100 jugendlichen Nachwuchsbroker von bisher acht Bochumer Schulen aller Schulformen mit dem Planspiel der Sparkasse. Seit fast 30 Jahren veranstaltet das Geldinstitut den Wettbewerb, bei dem sich europaweit Schüler mit den Themen Finanzen und Wirtschaft beschäftigen und sich in einem fiktiven Aktienhandel messen. Ihr Ziel ist es, mehr über die Finanzkrise und die Akteure auf den Märkten zu erfahren.
Fiktives Startkapital in Höhe von 50 000 Euro
Für viele ist die Welt aus Kursen, Indizes und Wertpapieren bisher Neuland. „Unser Sozialwissenschafts-Lehrer hat uns von der Aktion erzählt“, berichtet Henry Hegenberg von der Maria-Sibylla Merian-Gesamtschule. „Es hörte sich sehr interessant an. Außerdem ist das eine Abwechslung zum Unterricht“ , findet Henry. „Ich kenne mich mit den Aktienmärkten noch nicht so gut aus, möchte aber mehr darüber erfahren“, sagt der 16-Jährige.
Auch seine gleichaltrige Mitschülerin Janina Lange hat bisher über den Unterricht hinaus keinen Fuß auf das Parkett der Märkte gelegt. „Ich finde es trotzdem interessant und möchte schauen, was auf mich zukommt. Ich lasse mich überraschen.“
Die verschiedenen Gruppen erhalten ein fiktives Startkapital in Höhe von 50 000 Euro, das sie bis zum Spielschluss am 14. Dezember in 175 ausgewählte Werte investieren und so vermehren sollen. Dies geschieht komplett im Internet auf einer eigens eingerichteten Seite, auf der sie kaufen und verkaufen und sich über aktuelle Entwicklungen und Trends informieren können. Das Team, das am meisten Rendite gemacht hat, bekommt eine kleine (echte) Siegesprämie und einen Wanderpokal für die Vitrine seiner Schule.
Nachaltigkeit zählt
Dabei zählt nicht nur der Gewinn, sondern auch die Nachhaltigkeit, mit dem die Broker ihr Geld angelegt haben. „Ein Kriterium für Nachhaltigkeit ist, wie sozial ein Unternehmen aufgestellt ist und beispielsweise bestimmte Angebote für seine Mitarbeiter anbietet“, konkretisiert Sebastian Kehnen. Ohnehin werde der diesjährige Wettbewerb eine sehr interessante Ausgabe. „Es ist eine sehr spannende Zeit, um dieses Planspiel zu veranstalten“, weiß Kehnen. „Es gibt wieder Turbulenzen an der Börse.“ Die Schuldenkrise in (Süd-)Europa und den USA und die weltweite Konjunkturverlangsamung treten zwar unabhängig voneinander auf, träfen die Aktienmärkte aber gleich doppelt.
Die Schüler würden diese Phänomene zum Schluss der Spielzeit besser verstehen, sind sich die Mitarbeiter der Sparkasse sicher. Sie lernten auf eine spielerische Art und Weise, die komplizierten Vorgänge zu begreifen und letztendlich auch einen richtigen Umgang mit dem Risiko.