Die Frage ist berechtigt, doch es gibt keine leichte Antwort. Wer zustimmt, dass es eine gesellschaftliche Aufgabe ist, Drogenabhängige nicht ohne Betreuung und angemessene Versorgung zu lassen, muss auch einen Ort dafür nennen.
Die Argumente der Krisenhilfe sind nachvollziehbar. Denn, was brächte eine Beratungsstelle irgendwo in einem abgelegenen Industriegebiet am Stadtrand, wo es sicher genügend Räumlichkeiten gäbe?
Beinahe nichts. Sie würde die Situation in der City eher verschärfen. Denn die Klienten orientieren sich an der Innenstadt, sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, daher die berechtigte Forderung nach einem zentralen Ort. Gleichwohl, vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit – solange keine neuen Räume in Sicht sind – das allmorgendliche Getümmel an der Viktoriastraße ein wenig zu entzerren.
Michael Weeke