Bochum. .
Eine sehr blutige Gewaltattacke bei einer Trinkerei im Stadtteil Günnigfeld beschäftigt seit Dienstag das Schwurgericht. Angeklagt ist versuchter Totschlag, beschuldigt eine 38-jährige Frau aus Wattenscheid.
Sie soll am späten Abend des 29. März 2011 einem 62-jährigen Bekannten in dessen Wohnung einen abgebrochenen Flaschenhals über die Kehle gezogen haben. Dabei wurde die äußere Drosselblutader eröffnet - eine akut lebensgefährliche Verletzung. Insgesamt gab es „drei tiefe Fleischwunden im Halsbereich“, wie Staatsanwalt Dieter Justinsky sagte. Den möglichen Tod habe sie „billigend in Kauf genommen“.
Zur Tatzeit hatte die arbeitslose Frau deutlich über zwei Promille Alkohol intus, hieß es. Deshalb soll sie nur vermindert schuldfähig gewesen sein. Auch das Opfer war alkoholisiert. Weil ein Zeuge sofort Hilfe holte, konnte der Mann in einer Not-Operation gerettet werden.
Streit ums Bierholen
Der Tat vorangegangen war angeblich ein Streit ums Bierholen. Der 62-Jährige soll die Frau mit derben Worten zum Nachschubholen aufgefordert haben. Sie sei doch nicht seine Sklavin, soll sie geantwortet haben. Angeblich schaukelte sich der Streit dann hoch.
Seitdem sitzt die Frau in U-Haft. Beim Opfer hat sie sich längst entschuldigt. „Ich gehe davon aus, dass wir hier einen ruhigen Prozess haben“, sagte Richter Hans-Joachim Mankel. Die Beweisaufnahme beginnt erst am 18. Oktober.