Bochum. .

Die Gewinner des Bochumer Kleinkunstpreises stehen seit Samstagabend fest: „Luna und Latüchte“ aus Witten und „Les Horsemen“ aus Frankreich.

Aller guten Dinge sind drei. Zwei Trios gewannen den Bochumer Kleinkunstpreis 2011: „Luna und Latüchte“ aus Witten in der Kategorie Nachwuchs und „Les Horsemen“ aus Frankreich im Wettbewerb der Profis.

Große Unterhaltung im Zeichen der kleinen Kunst. Diesen Nenner verdiente sich das Finale des 13. Open-Flair-Festivals der Sparkasse Bochum am Samstagabend. Schon der Auftakt überraschte: „Le Bo Trio“ beamte rund 200 Gäste zurück in die Steinzeit. Drei junge Belgier flogen im Fred-Feuerstein-Kostüm mit Keulen bewaffnet durch die Schalterhalle des Geldhauses.

Die atemberaubende Trampolin-Nummer hatte schon open air Freitag und Samstag die Besucher auf dem Dr.-Ruer-Platz begeistert. Sparkassen-Vorstand Andreas Wilming diente sie als Kronzeuge für die Intention der Veranstaltung. „Wir wollten 1999 ein bisschen Leben in die Bude bringen. Heute ist das Kleinkunstfestival nicht mehr aus Bochum wegzudenken.“

„Chansons jenseits des Verstandes“

Sebastian 23, der Preisträger des Jahres 2006, führte amüsant durch den Abend, der insgesamt sieben professionelle Beiträge und drei Auftritte von „Nachwuchs“-Künstlern bot.

Mit ihren „Chansons jenseits des Verstandes“ überzeugten Luna und Latüchte die Jury im Bereich Newcomer. Eva Kalien (37, Malerin), Leslie Sternenfeld (43, Musiklehrer) und Kai Bettermann (46, Schauspieler) komponieren und dichten seit rund zwei Jahren melancholisch-heitere Chansons, die Lachfalten in die Gänsehaut ihrer Zuhörer zaubert.

„Wunderschön, damit haben wir nicht gerechnet“, kommentierte Eva Kalien das Jury-Votum. „Unserem Traum, diese Kunst hauptberuflich auszuüben, sind wir heute ein Stück näher gekommen.“ Wer die Preisträger live erleben will, hat dazu am 1. Oktober im Zauberkasten Gelegenheit.

Sprachlich und mimisch in bester „Dinner for one“-Manier

Großen Applaus erhielten auch die anderen Teilnehmer im Nachwuchs-Wettbewerb, die zudem beide ein Heimspiel hatten. Gehört der Zirkus Ratz-Fatz vom Goethe-Gymnasium schon zu den Stammgästen des Wettbewerbs, so ist die Schülerband „Just after Sunset“ eine Neuentdeckung. Frontfrau Rosa Berndt (15), Marvin Sladek (17), Sebastian Tybus (18), Philipp Schwarz (17) und Simon Böddecker (17) werden in Zukunft sicher nicht nur ihren Ortsteil Günnigfeld rocken.

Den Sparkassensaal „rockte“ am Samstag das Trio „Les Horsemen“. Die drei französischen „Dressurreiter“ begeisterten sprachlich und mimisch in bester „Dinner for one“-Manier. Mit um die Hüften geschnallten Ponys servierten sie ein wahrhaft tierisches Vergnügen. Auf dem Weg zur olympischen Goldmedaille in London 2012 dürfte der Bochumer Kleinkunstpreis 2011 das richtige Doping sein.