Bochum. .

Die Sorgen, so konstatiert Harry Voigtsberger, seien überall identisch. Der NRW-Wirtschaftsminister (SPD) reist dieser Tage durchs Land und besucht Firmen der IT-Branche: „Die Unternehmen finden keine Fachkräfte.“

Gestern machte er Station am Zentrum für IT-Sicherheit im Technologiezentrum an der Hustadt. Dort bildet der Verein „eurobits“ das Dach sowohl für das Horst-Görtz-Institut für Sicherheit und Informationstechnik als auch für fünf Firmen. Der Zusammenschluss der universitären Einrichtung und der Unternehmen ist so groß, dass es gemeinsame Projekte gibt.

Jan Pelzl, Geschäftsführer von „escrypt“: „Wir können nach außen geschlossener auftreten. Diese Stärke hat den Standort Bochum bundesweit bekannt gemacht auf dem Sektor der Sicherheit für Sicherheit für Informationstechnologie.“

Uns fehlen Fachkräfte

Auch Pelzl kennt die Probleme seiner Branche: „Uns fehlen Fachkräfte, 30 Prozent der Stellen sind unbesetzt. Wir mussten schon Aufträge ablehnen.“

Den Firmen an der Lise-Meitner-Allee kommt indes die räumliche Nähe zur Ruhr-Uni zugute. Hier gibt’s den einzigen Studiengang für IT-Sicherheit in Deutschland. mit 500 Studierenden; bis zu 150 können jährlich aufgenommen werden. Pelzl: „Teils können wir Absolventen direkt abwerben.“

Google kaufte "Zynamics"

Dass der Standort, der vor zehn Jahren erbaut wurde, auf dem IT-Sicherheitssektor einen Namen hat, beweist der Umstand, dass Google unlängst mit „Zynamics“ eine der ansässigen Firmen aufgekauft hat: Die sitzt jetzt in Zürich.

In den nächsten Jahren würde IT-Sicherheit immer wichtiger, sagt Prof. Ingo Wolff, Geschäftsführer der isits AG, der Weiterbildungseinrichtung für IT-Sicherheit, die jetzt auch ein Fernstudium anbietet: „Die Akzeptanz der Technologie wird mit jedem Hacker-Angriff geringer.“

Kriminelle Energie steige

Software müsse zugriffsicher gestaltet werden, zumal die kriminelle Energie steige. Wolff berichtet von Erpressern, die Firmen drohen, Systeme lahmzulegen, wenn sie nicht zahlten. „Doch wir werden meist erst geholt, wenn Gefahr droht“, so Pelzl. Sein Unternehmen fungiert als weltweit einziger Anbieter, der auf IT-Sicherheitslösungen im Automobilbereich spezialisiert ist.

Zentrale Einrichtung an der Uni

Das Horst-Götz-Institut ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Ruhr-Universität Bochum mit vier Lehrstühlen. Die Schwerpunkte der liegen in der Grundlagen- und angewandten Forschung, der Beratung und Unterstützung der Wirtschaft sowie der Kooperation mit den Unternehmen zur Umsetzung von Forschungsergebnissen in praktische Anwendungen sowie der Gestaltung von Weiterbildungsangeboten. Prof. Jörg Schwenk, Lehrstuhl für Netz- und Datensicherheit: „Die Partnerschaft mit den Firmen hat sich angeboten, um Kompetenzen zu bündeln.“