Sonderausgabe! Sonderausgabe! Das scheint das neue Programmheft der Bochumer Symphoniker zu schreien. „Bosy Times“ steht oben auf dem Cover, das einer Zeitungstitelseite nachempfunden ist. Der Deckel aus so bedruckter grauer Pappe bindet die auf Zeitungspapier gedruckten satten 80 Seiten von„BoSy 2011/12“.

Eine Sonderausgabe ist es deshalb, weil darin vor allem das neue Musikzentrum beleuchtet wird. Ein Traum sei wahr geworden, schreibt Generalmusikdirektor Steven Sloane im Vorwort und weiter: „Deshalb widmen wir dieses Jahresheft unserem neuen Zuhause und lassen Menschen zu Wort kommen, die ihre Freude und Hoffnungen über das neue Haus zum Ausdruck bringen“. 38 der 80 Seiten sind entsprechend nicht der reinen Programmpräsentation gewidmet, sondern betrachten Aspekte des großen Projekts an der Viktoriastraße.

Rock, Pop und Kult

Die fast schon tragische Geschichte des Dauerplanes zur Errichtung einer Spielstätte erzählt ausführlich noch einmal Dr. Klaus Schimmelpfennig vom Freundeskreis. Zu Wort kommen natürlich der Kulturdezernent Townsend, Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch und die neue Geschäftsführerin der Stiftung Bochumer Symphonie Dr. Britta Freis. Ungewöhnlicher in diesem Rahmen ist eine Geschichte über Leo Bauer. Der sei überzeugt: “Nur Kneipe ist zu wenig, um das Bermuda3eck auch in Zukunft als Szeneviertel attraktiv zu halten, nur als kreativer Brennpunkt kann es „Kult“, kann es lebendig bleiben“.

Betont wird an vielen Stellen des Heftes, dass es nicht ein“ klassisches Konzerthaus“ werden solle, sondern ein Musikzentrum für viele Beteiligte. So äußert sich der kommissarische Leiter der Musikschule, Norbert Koop: „Wenn das Haus so umfangreich und flexibel gebaut wird wie angedacht, kann künftig eine große Vielfalt an Veranstaltungen dort stattfinden“. Ausdrücklich gibt Koop seine Visionen zu Protokoll, dass auch die Bereiche Musical, Rock, Pop und Jazz der Musikschule hierin Heimat finden könnten.

Bruckner, die Minimalisten und Harals Schmidt

Noch in den alten Spielstätten verbleibt aber das Programm für die nächste Spielzeit. „Spiritual Loops“ nennt sich ein Schwerpunkt, der die Musik Anton Bruckners mit den minimalistischen Komponisten des 20. Jahrhunderts zusammenbringt. Das geschieht sogar in nächtlichen Konzerten in Kirche, Moschee und Synagoge.

Populärstes Gesicht der Spielzeit ist definitiv Harald Schmidt. Der Schauspieler und Showmaster bekennt, Steven Sloane sei „einer der interessantesten und amüsantesten Menschen“, die er in letzter Zeit kennengelernt habe. Bei den vier Auftritten Schmidts in Bochum haben die beiden Gewiss einiges zu lachen. Am Freitag, 25. November wird der TV-Star einen eigen großen Abend mit den BoSy im Ruhrcongress absolvieren: „Die Bosyschmidt Show“. Sonderausgabe!