Michael Townsend hat Wort gehalten. Der Schuldezernent ist Hinweisen auf eine mögliche Gefährdung von Schülern und Lehrern am NGB durch krebserregendes PCB und Schimmelpilze konsequent nachgegangen. Ergebnis ist eine wissenschaftlich fundierte Betrachtung der Zustände in der ehemaligen EKS, die den Schluss zulässt: Ein weiteres Jahr Unterricht an diesem Standort wird Schülern und Lehrern nicht schaden.

Insofern ist die Entscheidung von Stadt, Politik und Schulaufsicht, die getragen wird von Schulleitung, Eltern- und Schülervertretern – so jedenfalls wird berichtet – ebenso konsequent wie richtig. Townsend hatte zwar versprochen, dass Kosten keine Rolle spielen sollten, jeder Euro aber der Stadt und Land erspart bleibt, ist für unser Gemeinwesen ein Gewinn. Und Plan B wäre teuer geworden.

In den Wein gehören aber zwei große Schlucke Wasser. Erstens: Ohne öffentlichen Druck wäre vermutlich in diesen Ferien gar nichts passiert. Klagen von Schülern und Lehrern über Kopfschmerzen und Atemnot waren nicht wirklich neu, einsortiert wurden diese zuvor aber allenfalls in die Kategorie Nörgelpeter.

Zweitens: Eine wichtige Forderung wurde schlichtweg ignoriert. Dass die mit PCB belasteten Räume besonders gut gelüftet werden müssen, steht klar und deutlich im 2010er Gutachten. Kaum zu fassen, dass die Schulverwaltung Kinder in Räume schickte, deren Fenster schwer bis gar nicht zu öffnen waren. Hier hat der Schulträger versagt. Aber auch der Schulleiter hat keinen guten Job gemacht.

Thomas Schmitt