Offenbar gibt es für das studentische „Wohlfühlen” an der Ruhr-Universität bestimmte Kriterien. Das legt eine Untersuchung von RUB-Studierenden nahe: Mehrere Wochenenden verbrachten zwölf studentische Berater in Klausur, um allgemein gültige Kriterien für ein „gelingendes Lernen” zu erarbeiten.
Die Ergebnisse: Zur unverzichtbaren Infrastruktur gehören u.a. ein ansprechender Campus, gut ausgestattete Bibliotheken mit komfortablen Öffnungszeiten, ausreichend Räume für freies Lernen, effiziente Lernmaterialien zu Lehrveranstaltungen, moderne Medien – und ein freundlicher Service.
Von den Lehrenden
erwarten die RUB-Studierenden neben der fachlicher Qualifikation auch methodisch-didaktische und soziale Kompetenzen.
Die Fleißarbeit der Studis
soll nun nicht in der Schublade verschwinden, vielmehr will sich die Ruhr-Uni nach eigenen Angaben mit Fortbildungsreihen und einem Katalog von Maßnahmen im nächsten Semester an die Umsetzung der Vorschläge machen.
Besonderes Augenmerk
legten die studentischen Berater auf die Kompetenz der Lehrenden. Alle zwölf hatten in ihrem bisherigen Studium in verschiedensten Fakultäten zahlreiche Positiv- wie Negativbeispiele erlebt. Aufgabe war es, von den eigenen Erfahrungen allgemeine Anforderungen an gute Lehre und gute Lehrende abzuleiten. Als wichtige Eigenschaften guter Lehrender arbeiteten die studentische Kommission heraus, dass diese sich gleichermaßen als Forscher und Lehrer, immer aber auch als Berater der Studierenden verstehen sollten. Weitere Wünsche: Die RUB-Dozenten sollten Vorbilder sein, ihren Studierenden vorurteilsfrei begegnen, gute Leistungen lobe, konstruktive Kritik üben und zu kritischem Denken ermuntern.
Zur Umsetzung dieser Ideen der Lernexperten
haben Lehrende und Studierende der RUB bei einer uni-internen Tagung Konzepte entwickelt. U.a. werden ihre Ergebnisse im Wintersemester in einer neuen Fortbildungsreihe der Stabsstelle Interne Fortbildung und Beratung für Lehrende aufgegriffen. Das Rektorat der RUB wird die Expertise der Studenten in die Verbesserung der Lerninfrastruktur einbeziehen. Dafür sollen Gelder aus dem zentral verwalteten Anteil der Studienbeiträge eingesetzt werden.