Präses Alfred Buß zog am Wochenende die Bilanz der Gespräche mit vielen Kirchenvertretern vor Ort
Zum Abschluss der Visitation des Kirchenkreises Bochum durch den Präses der Ev. Kirche von Westfalen, Alfred Buß, und seiner 28-köpfigen Delegation, zogen die Besucher aus Bielefeld am Wochenende Bilanz. Vor dem Hintergrund des Abbaus von 21 Pfarrstellen im Kirchenkreis sagte Buß: „Das hat weh getan. Der Wandel wird auch künftig Schmerzen bereiten.”
Der Kirchenkreis Bochum zählt mit seinen 102 856 Mitgliedern in 19 Gemeinden zu den größeren der insgesamt 31 westfälischen Kirchenkreise. Doch Buß machte deutlich, dass der Großteil des Verlustes an Mitgliedern nicht etwa durch Kirchenaustritte als vielmehr durch den demografischen Bevölkerungsverlust entstehe.
Doch die Delegation der Landeskirche hob auch hervor, dass es in Bochum engagierte evangelische Christen gebe, die sich vielfältig in das gesellschaftliche Leben einmischten. Als Beispiele nannte der Präses, die Entwicklung der Christuskirche zu einer Kirche der Kulturen oder auch den Einsatz für die Neuerrichtung einer Synagoge für die jüdische Gemeinde.
Superintendent Fred Sobiech erinnerte daran, dass es in Bochum durch die jahrelange Parallelorganisation von Kirchenkreis und Gemeindeverband strukturelle Schwierigkeiten gegeben habe. Doch seit 2007 habe die Kreissynode wieder die Verantwortung übernommen. Sobiech: „Jetzt geht es darum, wie der Kirchenkreis in Zukunft, wie die Evangelische Kirche gestaltet sein soll.”
In vollem Gange sind die Überlegungen, was künftig mit nicht mehr von den Gemeinden genutzte Kirchen oder Gemeindehäusern geschehen soll. Als Beispiel wurde die Martinikirche in Stahlhausen genannt, die womöglich im Rahmen des Stadtumbaus Westend zu einem Begegnungszentrum umgebaut werden könnte. In der Öffentlichkeit werde das Thema „Kirchenschließungen oft überbewertet. Der Präses sagte dazu: „Nur vier Prozent der Kirchen werden geschlossen.” mike