Bochum. .

Der Faszination großformatiger Malerei huldigten sieben Frauen, deren künstlerische Werke jetzt in der großen Halle hinter dem Atelier von Stephan Geisler ausgestellt waren.

Der hohe Werkraum mit den brüchigen Wänden bildete einmal mehr einen perfekten Ort, um gleich dreiundreißig, fast durchgängig malerische Werke zu präsentieren.

Die Künstlerinnen, die sich zum Arbeiten im Atelier des Malers an der Rottstraße 21 treffen, bedienen sich wie Geisler fast durchgängig eines kräftigen Strichs und versuchen plastische Wirkungen zu erzielen. Heike Kahmann hält etwa scheinbar zufällige Strukturen fest, Faltenwürfe von Stoffen etwa, mit blassen Farben, in elegantem, leicht dekorativem Stil. Einem anderen Topos ist Ute Hoeschen zugewandt. Ihre Bilder „stahlfinger“ und „wahre monumente der macht“ finden ihr Objekt in Industrieanlagen, nehmen in diesen interessante Perspektiven ein, um die profanen Nutzbauten in ein besonderes Licht zu tauchen und einzelne Bildelemente mit neuen Zuschreibungen aufzuladen.

Marion Slota zeigte drei Bilder, die sich - wie ihre Einzelausstellung bei Geisler kürzlich - mit dem Wald beschäftigen. Allerdings mit einem rätselhaften Wald voller Irritationen. Von einem naiven Exotismus durchdrungen scheinen Porträts von Sigrid Dechant, andere, von Heidrun Scharf, zeugen von einem sicheren Blick für Physiognomien. Lust an Farben und Strukturen kennzeichnen wiederum die Arbeiten von Elisabeth Hoerschelmann.

Stilistisch aus dieser Reihe heraus trat vor allem Christa Nothroff. Nicht nur, weil sie drei Hängeobjekte einbrachte, sondern auch, weil ihr Ansatz schon auf den ersten Blick ein anderer ist. Ihre Objekte aus der Serie „...drum hängt er an dem faden hier...“ beschäftigen sich - vielleicht etwas ironisch - mit Wilhelm Busch. Sie übersetzen dessen Deftigkeiten allerdings in feine, lebendige Linien.