Auch wenn manche Leute Herren wie Ackermann und Stoiber lieber als Hardliner auf dem Jahrmarkt ausstellen würden, ist der Treffpunkt Schauspielhaus im Grunde nicht übel gewählt für die Zusammenkunft zweier Protagonisten, denen das Bühnenhafte mit all seinen Posen nicht fremd ist. Hauptsache, es wird nicht langweilig. Das ist meine schlimmste Sorge, denn Ackermann wird über die Zukunft der globalen Finanzmärkte referieren. Dass dies ausgerechnet in einem Theater passiert, dem zur Zeit jährlich 750 000 Euro fehlen, ist allerdings nicht ohne Reiz.
Wenn es um Streitkultur geht, sollte man nicht pingelig sein, denn Meinungsfreiheit ist ein kostbares Gut. Zuweilen sollen derlei Diskussionen ja auch den Horizont erweitern. Vielleicht sind diesmal Ackermann und Stoiber bei diesen Glücklichen.
Insofern ist der Bannfluch von Steckel interessant, denn damit hat die Diskussion bereits begonnen.
Rolf Hartmann