Bochum. .

Mit Unverständnis und Kritik haben Bochumer Parteien auf die Affäre um den Leiter des Schulverwaltungsamtes, Ulrich Wicking, reagiert.

Wie berichtet, hat Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) ein Disziplinarverfahren gegen den Amtsleiter Ulrich Wicking eingeleitet. Ihm wird vorgeworfen, heimlich eine Rede für einen SPD-Parteigenossen verfasst zu haben, mit der dieser im Schulausschuss für den Erhalt der Hans-Böckler-Realschule eintreten sollte. Dies, obwohl die städtische Vorlage genau das Gegenteil vorsah.

„Das pflichtwidrige Verhalten schadet der Verwaltung“, schrieb Heiko Fröhlich, schulpolitischer Sprecher der FDP: „Wir waren schon erstaunt darüber, in welcher Art und Weise hier der Amtsleiter einem Ratsmitglied eine Argumentationshilfe bietet, mit der die kostenintensive Sanierung der Hans-Böckler-Realschule verteidigt werden sollte. Offenbar bestanden keine Skrupel, Argumente gegen die eigene Verwaltungsvorlage zu entwickeln und so der Koalition die Möglichkeit zu geben, in der Öffentlichkeit als Retter der Schule zu erscheinen.“

„Das angekündigte Disziplinarverfahren ermöglicht es hoffentlich, in der Ratssitzung am Donnerstag die Sachdiskussion über die Zukunft der Böckler-Realschule in den Vordergrund zu rücken“, teilte Ralf Feldmann von den Linken im Rat mit. „Natürlich sollte ein Amtsleiter nicht die eigene Verwaltungsvorlage hintertreiben. In der Sache enthält der Spickzettel aber die richtigen Argumente.“