Bochum. . Die Welt ist eigentlich ganz in Ordnung in den Appartementhäusern an der Robert-Koch-Straße in Bochums Hustadt. Doch zuletzt gab es Zoff um hohe Nebenkosten. Fünf Mieter beklagten sich - und bekamen noch eine Mieterhöhung dazu.

Eigentlich ist die Welt in den gepflegten Appartementhäusern an der Robert-Koch-Straße in der Hustadt noch ganz in Ordnung. Herbert Daum wohnt gern hier und zwar schon mehr als zehn Jahre in seinem knapp 50 Quadratmeter großen Appartement mit Balkon. Doch seit Anfang des Jahres schwelt ein Konflikt zwischen fünf Mietern und der Scholler-Immobilien-Verwaltung, die die insgesamt 24 Wohnungen im Auftrag des Besitzers, der Katholischen Kirche, betreut.

„Uns schien zuerst bei der Nebenkostenabrechnung nicht alles ganz in Ordnung zu sein“, so Daum. Einige Mieter hätten zum Teil horrende Nachzahlungen zu leisten gehabt. Fünf im Mieterverein organisierte Bewohner wandten sich hilfesuchend an den Mieterverein Bochum. Ein Rechtsberater des Mietervereins schaltete sich ein, die Nebenkostenabrechnung wurde unter anderem wegen unklarer Angaben und fehlender Zähler beanstandet.

Kein Zusammenhang zwischen Widersprüchen und Mieterhöhungen?

Nach Darstellung der betroffenen Mieter war das jedoch noch nicht der Höhepunkt des Konfliktes. „Ausgerechnet die fünf Mieter, die sich beklagt hatten, erhielten dann noch eine Erhöhung ihrer Grundmiete um jeweils etwa 20 Euro“, so Daum. Erneut wurde der Mieterverein eingeschaltet.

Wie Sprecher Aichard Hoffmann bestätigt, widersprach der Mieterverein dieser Erhöhung ebenfalls. Etwa, weil die Quadratmeter-Zahl der Wohnungen nicht korrekt berechnet und angeblich erfolgte Wärme-Dämmungen nicht richtig nachgewiesen seien.

Anja Scholler, von Scholler-Immobilien, weist die Kritik zurück. „Unsere Nebenkostenrechnung ist völlig in Ordnung. Das werden wir dem Mieterverein gegenüber auch nachweisen.“ Außerdem macht sie ihren Mietern den Vorschlag, doch günstigere Anbieter, etwa bei Gartenarbeiten, vorzuschlagen. Dafür sei sie offen. Außerdem: Es stimme zwar, dass bei einigen Mietern die Miete erhöht worden sei. Einen Zusammenhang mit den Widersprüchen sieht sie nicht. „Jahrelang haben wir die Mieten nicht erhöht. Jetzt haben wir geschaut, wo Mietspiegel und Verträge dies möglich machen.“

Unangenehm für Kirchengemeinde

Sichtlich unangenehm ist der ganze Streit für die Kirchengemeinde. Mittlerweile sind die Häuser Robert-Koch-Straße 35 bis 35c, die ursprünglich der Katholischen Augustinus-Gemeinde gehörten, in den Besitz der Pfarrei St. Franziskus übergegangen. Von dort war zu erfahren, dass bislang mit dem aktuellen Verwalter alles reibungslos funktioniert habe und: „Wir sind an einer gütlichen Lösung der ganzen Sache interessiert“, so ein Sprecher der Pfarrei gegenüber der WAZ-Redaktion.

Einigen sich die Parteien nicht, landet der Fall wohl vor dem Amtsgericht.