Bochum. .
Der USB baut die Wertstoffannahme in Kornharpen ab sofort aus. Dort können Sperrmüll und Grünschnitt abgegeben werden.
Wochenende für Wochenende spielten sich vor dem Wertstoffhof an der ehemaligen Zentraldeponie Kornharpen oft unschöne Szenen ab. Autos voller Sperrmüll, Grünschnitt oder anderen Materialien stauten sich weit in die Havkenscheider Straße hinein. Da riss in der Vergangenheit manchem der Geduldsfaden. Bei waghalsigen Überholmanövern oder Drängeleien gab es sogar schon Blechschäden. Doch seit Freitag ist damit Schluss: Der Umweltservice Bochum (USB) nahm direkt gegenüber eine zusätzliche Sammelstelle speziell für Grünschnitt und Sperrmüll in Betrieb.
Dabei fing die Geschichte der Erweiterung für den USB eigentlich mit einer ungeplanten Veröffentlichung an. Umweltschützer hatten die großflächige Fällaktion in dem Wäldchen beobachtet und Frevel vermutet. Geschäftsführer Werner Meys jetzt zu dieser Kritik: „Wir haben für die Fällungen dort auf unserem Gelände 135 000 Euro an Ausgleichszahlungen an die Stadt gezahlt.“ Dafür werden jetzt Ausgleichspflanzungen vorgenommen.
Auf dem neuen Wertstoffhof können bis zu 50 Pkw gleichzeitig ihre Kofferräume oder Anhänger entladen. Die Erweiterung, so Geschäftsführerin Kerstin Abraham sei notwendig geworden, weil die Anlieferung von Sperrmüll und Gartenschnitte den weitaus größten Teil der Anlieferungen ausmachen und das Volumen zunimmt. Pro Jahr werden rund 6 600 Tonnen Sperrmüll und 3 000 Tonnen Grünschnitt geliefert. „Mit der neuen Anlage gibt es ein gutes Stück mehr Sicherheit für alle.“ Insgesamt werden in Kornharpen pro Jahr 17 400 Tonnen Abfall und Wertstoffe angeliefert. Der Sperrmüll wird in der USB-eigenen Eco-City-Anlage behandelt und einem Bio-Masse-Kraftwerk zugeführt. Die Grünabfälle gelangen zu einer großen Kompostieranlage in Lünen.
Für den Ausbau nahm der USB knapp 700 000 Euro in die Hand. Hauptziel der Baumaßnahme ist es, das Verkehrsaufkommen für den größten der acht Bochumer Wertstoffhöfe deutlich zu entzerren. Dabei weist der USB darauf hin, dass alle anderen Abfallarten wie Restmüll, Baumischabfälle, Elektrogeräte oder Problemabfälle wie bisher auf dem bisherigen Wertstoffhof abgegeben werden.
Rund um das 6700 Quadratmeter große Gelände seien außerdem umfangreiche Neupflanzungen vorgesehen. Außerdem wurde ein 350 Quadratmeter großes Regenrückhaltebecken angelegt. Es dient dafür, das auf den Asphaltflächen anfallende Wasser kontrolliert versickern zu lassen. Das Schmutzwasser gelangt separat in die Kanalisation.