Bochum. Verzögerung beim Karstadt-Marathon: Die Strecke konnte erst 41 Minuten nach dem geplanten Start freigegeben werden.

Der Karstadt-Marathon, ein großes Geduldspiel: Zwischen Langendreer und Riemke breiteten sich Sonntagvormittag die Fragen und Gerüchte ähnlich schnell wie der Regen aus. Weil die Läufer auf sich warten ließen, blieb den Zuschauern am Streckenrand Zeit zum Spekulieren, was denn nun für die Verzögerung verantwortlich sei. Wie sich herausstellte, waren fehlende Absperrungen und fehlende Ordner der Grund für einen um 41 Minuten nach hinten verschobenen Start. „Die Stadt konnte die Strecke vorher nicht freigeben, so ärgerlich das für die Läufer und die Zuschauer auch war, aber alles andere wäre ein zu großes Sicherheitsrisiko gewesen”, sagte Stadtsprecher Thomas Sprenger. Kritik schickte die Stadt in Richtung Veranstalter, die Organisation habe zu wünschen übrig gelassen. Ja, es habe auf Bochumer Stadtgebiet gehakt, hieß es vom Veranstalter. Einige Absperrungen seien wohl abhanden gekommen, ob Ordner tatsächlich zu spät erschienen seien, werde geprüft.

Weniger Zuschauer in Altenbochum

Wie auch immer: Als das Wetter trockener wurde, hellten sich auch die Mienen der Zuschauer am Wegesrand deutlich auf. Auch wenn am Opelwerk, in Altenbochum, in der Innenstadt und in Riemke die Meinung ähnlich war: So viel Stimmung wie in den Vorjahren war keinesfalls. „Das ist alles etwas lieblos”, sagte Aloys Wickenburg von der Altenbochumer Aktion Canchanabury, die einen Stand aufgebaut hatte. Im vergangenen Jahr noch hätten die Zuschauer in Fünferreihen gestanden – jetzt sei es sehr übersichtlich.

"Ich höre nichts"

Entsprechend gedämpft auch die Geräuschkulisse. An einigen Stellen schien das Vogelgezwitscher fast lauter als die Rasseln und Trillerpfeifen des Publikums. „Ich höre nichts”, rief ein Läufer auf der Bongardstraße, über die die Strecke erstmals führte.

Das änderte sich in Riemke, wo die Sportvereine und doch etliche Zuschauer aus der Sportveranstaltung ein Sportfest machten. Rund um den Marktplatz kam Partystimmung auf. Was sich auch auf die Läufer auswirkte: „Ein Bier bitte”, orderte ein Scherzkeks beim Verpflegungsstand. Er bekam ein Wasser – trank's und verschwand Richtung Herne. „Ist doch egal, ob nun 20 000 oder 2 000 Läufer vorbeilaufen. Jeder hat die Anfeuerung verdient”, so Klaus Georg Rump von Teutonia Riemke.

Nach Veranstalterangaben waren am Sonntag 1 700 Marathonläufer auf der Strecke Dortmund-Essen, also durch Bochum, unterwegs. Dazu kamen noch 127 Schulstaffeln, mit sieben Läufern je Staffel, und 60 Teamstaffeln, die aus jeweils fünf Teilnehmern bestanden. Fazit der Bochumer Polizei: „Alles völlig problemlos. In Bochum kam es zu keinerlei Zwischenfällen.”

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