Trotz des von der Stadt auferlegten Moratoriums ließ der damalige Propst Herrmann Josef Bittern im Jahr 2005 die Hochchorfenster der Marienkirche Bochum-Mitte ausbauen. Fenster, die von Spendengeldern finanziert worden sind. Sie gehören der Pfarrei, sagt die Kirche. Doch haben nicht die damaligen Geldgeber auch ein Recht darauf zu erfahren, wo sich das Interieur, das zur Verschönerung des Gotteshauses beitragen sollte, untergebracht ist? Warum macht die Kirche ein solches Geheimnis um den Lagerungsort der Verglasung? Im eigenen Interesse sollte doch die Kirche als Körperschaft öffentlichen Rechtes daran interessiert sein, stets für Transparenz zu sorgen. Stattdessen hüllt sie sich lieber in Schweigen – oder verweigert wie in diesem Fall eine Aussage: Wie so oft, wenn es etwas unangenehm oder brenzlig wird. Einen Gefallen tut sich die katholische Kirche damit nicht. Vielmehr sorgt sie durch ihre ewige Geheimniskrämerei dafür, dass immer mehr Mitglieder ihrer Gemeinde den Rücken kehren. Eine Entwicklung, die wohl kaum das christliche Gedankengut verfolgt.
Jimena Salloch