Dieses Credo stammt nicht von der Malerin Ulla Schürfeld, deren Bilder im Hörsaalzentrum des St.-Josef-Hospitals ausgestellt werden. Diese Maxime der italienischen Architektin Paola Navone umreiße aber die künstlerische Einstellung der Malerin.

So sind in der Klinik Bilder mit sehr unterschiedlichen Motiven und Stilrichtungen zu sehen. Eines eint die Arbeiten: Sie orientieren sich meist an einer konkreten Vorlage.

Es ist nicht unspannend, was die 54-jährige Iserlohnerin dort zeigt. Viele Portraits, mal fotorealistisch und somit nah an der Moderne, dann wieder eher etwas impressionistisch und bei den besten Bildern mit einem Hauch des Naiven. Erst seit acht Jahren hat die Ausstellende sich der Malerei verschrieben. Kinderköpfe, Gesichter südländischer Schönheiten, ein Clown, eine Tänzerin sind auf den Bildern, die mit Acrylfarben und Gouachen entstanden sind, zu sehen.

"Mich interessieren die Farben"

„Wenn ich anfange zu malen, interessieren mich vor allem die Farben”, erklärt die Künstlerin. Ihre Motive finde sie auf Fotografien, in Tageszeitungen oder Bildbänden. So sind auch Segelschiffe oder (auch wieder etwas naive) Küstenlandschaften zu sehen. Die 29 Malereien stehen handwerklich sicher auf einem hohen Niveau. Dennoch vermisst der Betrachter ein wenig eine künstlerische Kompromisslosigkeit und die Aussagekraft mancher Bilder. Sie sind schön zu betrachten, diese gemalten Szenen, etwa von musizierenden Jazzern oder einem joggenden Sportler.

In Spachteltechnik

Doch einen starken Eindruck hinterlassen eher die Portraits oder Stilleben, bei denen die Farbe in dicken Schichten aufgetragen wurde. Diese Bilder entstanden mit einer sogenannten Spachteltechnik. „Dabei male ich nicht mit einem Pinsel, sondern mit einem Spachtel, mit Spielkarten oder einer Rolle”, so die Künstlerin.

Die Arbeiten, die so auf die Leinwand kamen, wirken eigenständig und sehr lebendig. Diese Bilder haben das, was gute Kunst eigentlich ausmacht. Sie sind nicht nur Dekor, sondern lösen etwas aus im Betrachter.

  • Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober im Hörsaalzentrum im St. Josef-Hospital, Gudrunstraße 56, zwischen 8 unds 16 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.