Handwerkerschaft und Arge setzen sich für mehr Jobs ein: Gut die Hälfte der Kunden hat einen Berufsabschluss oder ist weniger als sechs Monate ohne Job.
„Hilfreiche Hände” bewerben Kreishandwerkerschaft und Arge gerade mit einer gezielten Aktion: Insbesondere kleine und mittelständische Handwerksbetriebe sollen angesprochen werden, denn aktuell sind dort gerade 100 offene Stellen gemeldet. Umgekehrt hoffen mehr als 2800 Hartz-4-Betroffene mit handwerklichen Qualitäten auf einen passenden Job.
Arge-Chef Torsten Withake und Kreishandwerksmeister Johann Philipps brechen eine Lanze für jene, die im Generalverdacht stehen, unmotiviert, ungepflegt, unpünktlich und unqualifiziert zu sein: „Mehr als die Hälfte unserer Kunden ist weniger als sechs Monate arbeitslos”, zählt Withake auf. Nur geringfügig kleiner (48 Prozent) sei der Anteil der Langzeitarbeitslosen mit Berufsabschluss: „Unsere Kunden sind nicht nur die Mühsamen und Beladenen.”
Zwar stiegen auch im Handwerk die Ausbildungsanforderungen ganz enorm. Doch klassische Helferjobs sind deshalb nicht verschwunden. Wenn Dächer abgedeckt werden, Gerüste aufgebaut oder alte Fliesen entfernt - „in jedem Industriebetrieb und auf jeder Baustelle findet man sie noch”, sagt Philipps.
Freilich stehen Langzeitarbeitslose unter Hartz 4 im Wettbewerb mit denen, die das Arbeitslosengeld 1 beziehen: Sind jene bis zum Wechsel in dem Hartz-Bereich noch nicht vermittelt, muss die Arbeitsagentur zahlen - auch bei der Vermarktung von Lang-Arbeitslosen wird oft Fördergeld gebraucht. „Den Arbeitgebern kommt es aber meist nicht darauf an, ob jemand aus diesem oder jenem Bereich vermittelt wird”, sagt Mareike Ahlers vom Arbeitgeber-Service: „Es werden Menschen nachgefragt, die etwas können.”