Arbeitsschwerpunkte: Frühe Bildungsförderung bei Kindern und Versorgung alter Menschen in ihren Wohnquartieren
70 Tage ist sie jetzt im Amt, die neue Dezernentin für Soziales, Jugend, Gesundheit und die Altenheime, Britta Anger. Im Mai war die 49-Jährige, die auf Vorschlag der Grünen nominiert worden war, allein mit den Stimmen der rot-grünen Koalition gewählt worden.
Zuvor war sie als Geschäftsführerin beim Diakonischen Werk Westfalen in der Alten- und Behindertenarbeit tätig gewesen. Noch wohnt sie nach wie vor in Münster, „doch ich suche bereits eine Wohnung in Bochum”, wie sie erklärte.
Die ersten Einsätze, mit denen Britta Anger in Bochum zu tun bekam, waren der Ausbruch der Schweinegrippe und der Kita-Streik: „Ich bin nicht glücklich über den Streik; man kann Kinder nicht so hin- und herschieben.”
Die Sozialplanung in Bochum wird neu aufgestellt; dazu gehören auch die Installierung des Kindernotrufs ( 910-KIND) und die Enführung einer Familienhebamme, die überwiegend minderjährigen Müttern frühe Hilfen leisten soll. Anger hat die Zeit seit Amtsantritt genutzt, um sich in ihrem Ressort, zu dem 1000 Mitarbeiter gehören, genauer umzusehen.
Sie nahm zudem Kontakt zu freien Trägern auf, von denen viele fürchten, wegen des Sparzwangs durch das Zuschuss-Raster zu fallen. Dazu Britta Anger: „Unsere Vorgabe sieht Kürzungen von 16,3 Millionen vor. Dabei gilt es, jede Produktgruppe zu bewerten nach Pflicht- und freiwilligen Aufgaben. Natürlich wäre es einfach, zunächst bei allen freiwilligen zu kürzen. Doch das wäre unmöglich für freie Träger, zumal auch kleine Zuschüsse für einige die Existenz und die Arbeit sichern.” So werden vorab Leitlinien festgelegt, wo der Rotstift angesetzt werden soll. Dazu gehöre auch die demographische Entwicklung, die festlegt, welche Angebote etwa bis 2015 gar nicht mehr wie heute benötigt werden. „Konzepte werden zurzeit erarbeitet.”
Zwei Schwerpunkte hat sich die neue Beigeordnete auf die Fahnen geschrieben für ihre Tätigkeit bei der Stadt Bochum: Die Förderung früher Bildung in den Kindertageseinrichtungen: „Vor allem auch, um die Kinder von Migranten besser zu integrieren”, und die Versorgung alter Menschen in ihren Wohnquartieren: „Ambulante Wohngruppen, etwa für demenzkranke Menschen, leisten oft mehr als die Unternbringung in Alten- und Pflegeheimen.”