Bochu. Musik und Märchen passen wunderbar zusammen. Ihre Version von „Ali Baba“ präsentierten die Bochumer Symphoniker unter der Leitung von Christopher Houlding: „Ali Baba und die 40 Streicher“.

Schauspieler Jörg Schade, verkleidet als Märchenonkel aus 1001 Nacht, erzählte lebhaft, wie Ali Baba und seine Streicher durch die Wüste reisen, auf der Suche nach einem fliegenden Teppich. Den Orient in auch mal in eine Kulturinstanz wie die Bochumer Symphoniker thematisch einzubinden – das ist im Ruhrgebiet sicher immer besonders wertvoll.

Die Erzählung war mit Orchestersequenzen versehen, die mit (leider nur) einem Hauch von Orientalismus diese Ali Baba-Version untermalten. So erinnerte ein mit Tambourin versehener Rhythmus an die langsam-stetigen Bewegungen der Kamele, eine klagende Musik an die heiße Wüstensonne.

Große Augen machten die Kinder, die fast zahlreicher als die Erwachsenen im Publikum waren. Aber wie schwierig ist es doch, die Aufmerksamkeit der Kinder für längere Zeit zu gewinnen! Hier hätte es mehr Mitmach-Gelegenheiten geben müssen, nicht bloß das Mitsingen ganz zum Schluss des Konzertes. Gleichwohl kam „Sesam, öffne Dich!“, das Auftragswerk der Düsseldorfer Tonhalle des Komponisten Andreas N. Tarkmann, gut an. Das mit lockerer Streichermusik gespickte Familienkonzert in den Kammerspielen hatte also durchaus konzertpädagogisch wertvolle Passagen.

Konkurrenz machte den Streichern eine andere Instrumentengruppe. Die Blaskapelle am Hof des Großwesirs kam den Marsch blasend auf die Bühne. Aber wie kommen Streicher und Bläser jetzt zusammen? Hier bietet die Erzählung eine fantasievolle Erklärung: Nach einer langen Suche fand Ali Baba den fliegenden Teppich – und die Existenz seines Orchesters war gerettet. Aus zwei Orchestern wurde eines. Ein guter Ansatz, um einmal die Instrumentengruppen kennenzulernen. Natürlich alles nur ein Spiel!