Stahl geschmolzen wurde in Bochum eigentlich schon immer. Genauer seit 169 Jahren, als Jacob Mayer mit dem Kaufmann Eduard Kühne eine Gußstahlfabrik in Bochum gründete. Dass diese Stadt bis heute einen guten Namen beim Thema Stahl hat, liegt an den modernen Werksanlagen an der Essener Straße. Mehr als 3000 Arbeitsplätze – nach Opel der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber der Stadt – bei Thyssen-Krupp hängen an diesem Werkstoff.

Die erklärte Absicht des Essener Konzerns, „die unternehmerische Führung beim Edelstahl abzugeben“, wird Konsequenzen haben für den Standort Bochum. Eng, sehr eng sind die Verbindungen zwischen Edelstahlwerk und Weiterverarbeitung durch Thyssen-Krupp Stahl gleich nebenan. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben am Freitag der Neuorientierung zugestimmt, jetzt wird sich zeigen, was die Vereinbarung zwischen IG Metall und Konzern Wert ist.