Bochum..

Im WAZ-Gespräch sagt Ulrich Jeromin, der Vorsitzende des FLVW-Kreis Bochum, seine Meinung zum Nachwuchsproblem. WAZ-Mitarbeiter Felix Kannengießer stellte die Fragen.

Frage: Bekommen Bochums Sportvereine den demografischen Wandel zu spüren?

Ulrich Jeromin: Ja, besonders im älteren Nachwuchsbereich, wo viele Spieler während der Pubertät abspringen. Wir müssen gut sein, besser sein, um die Kinder zu werben und vor allem zu halten.

Wie können die Vereine dem entgegenwirken?

Jeromin: Ich sage immer: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Die rückläufigen Geburtenzahlen müssen wir zur Kenntnis nehmen. Wir sollten uns aber auch fragen, woran es noch liegen könnte. Die Vereine müssen kreativ im Rahmen ihrer Möglichkeiten sein. Der Sport muss so interessant wie möglich gemacht werden.

Was tut der Kreis Bochum konkret, um den Vereinen dabei zu helfen?

Jeromin: Wir sind in Bochum in vielen Sachen Vorreiter. So haben wir etwa die Wettkampfzeiten der Jugendlichen angepasst. Es ist doch ein Unding, wenn B-Jugendliche morgens um 9.30 Uhr antreten sollen. Da müssen wir uns nicht wundern, wenn die Kinder die Lust verlieren. Außerdem wird sich in der nächsten Saison bezüglich der Größe der Jugendmannschaften und Spielfelder etwas tun.

Muss sich auch außerhalb des Platzes was ändern?

Jeromin: Auf jeden Fall, die Jugendarbeit hört nicht mit dem Schlusspfiff auf. Wir müssen auf die Kinder und Eltern eingehen, etwa die Eigenarten von Spielern fremder Kulturen kennen und respektieren.