„Vielleicht war Papa als Junge auch nicht der Geschickteste“: Oberärztin Dr. Cornelia Köhler warnte beim WAZ-Gesundheitsforum davor, verzögerte Fähigkeiten und Fertigkeiten gleich mit einer Krankheit in Verbindung zu bringen. Pathologische Störungen seien bei Kindern „sehr, sehr selten“.
Gleichwohl gelte es, Auffälligkeiten abklären zu lassen: etwa wenn der Säugling Arme und Beine nicht hebt (Hinweis auf eine Muskelschwäche) oder später nachhaltige Probleme beim Greifen, Sprechen oder Laufen auftreten. Erster Ansprechpartner ist der Kinderarzt. Unbedingt sollten hier die Vorsorgeuntersuchungen (allein sechs im ersten Lebensjahr) wahrgenommen werden.
Stellt der Kinderarzt einen Befund, hält die Bochumer Kinder- und Jugendklinik eine umfassende Betreuung und Behandlung vor. Oberärztin Dr. Almut Weitkämper: „Die Diagnostik reicht von Hirnstrommessungen über Ultraschall und Kernspintomographie des Gehirns bis hin zu Urin- und Blutzuckermessungen, die Anhaltspunkte etwa für eine Stoffwechsel- oder genetische Erkrankung liefern.“ Hinzu kommen zahlreiche motorische und sprachliche Förderangebote, u. a. Ergotherapie, Krankengymnastik (mit Übungen auch für daheim) und Logopädie.
„Wenn der Kinderarzt eine Therapie verordnet, wird sie in aller Regel von der Krankenkasse bezahlt“, betonte Prof. Dr. Thomas Lücke.
Dr. Cornelia Köhler legte den WAZ-Lesern im Hörsaalzentrum eine lehrreiche Lektüre ans Herz. „Das Standardwerk ,Babyjahre’ von Remo H. Largo beantwortet alle wichtigen Fragen rund um die frühkindliche Entwicklung. Für mich das ideale Geschenk für werdende Eltern.“