Bochum. . Im Prozess um den Fußball-Wettskandal vor dem Bochumer Landgericht hat der Staatsanwalt am Mittwoch Haftstrafen bis zu vier Jahren und drei Monaten gefordert. “Ich bezeichne Sie als Feinde des Sports“, sagte der Ankläger zu den Angeklagten.

Im Prozess um den Fußball-Wettskandal vor dem Bochumer Landgericht hat der Staatsanwalt am Mittwoch Haftstrafen bis zu vier Jahren und drei Monaten gefordert. "Ich bezeichne Sie als Feinde des Sports“, sagte der Ankläger zu den Angeklagten.

"Ich bezeichne Sie als Feinde des Sport“, sagte Staatsanwalt Andreas Bachmann am Mittwoch in einem der beiden Bochumer Wettskandal-Prozesse zu den drei Angeklagten (35 , 36, 55). Er forderte Haftstrafen von vier Jahren und drei Monaten, vier Jahren sowie drei Jahren und neun Monaten wegen bandenmäßigen Betrugs.

Bachmann ist überzeugt, dass die drei Männer in den Jahren 2008 und 2009 insgesamt 18 Fußballspiele manipuliert oder dies versucht hatten, um hohe Wettgewinne zu erzielen. Sie hätten Spieler und Schiris bestochen, um einen bestimmten Spielausgang zu erzielen. Betroffen ist auch ein Spiel der A-Jugend des VfL Bochum gegen Arminia Bielefeld. Dort sollen einige Gästespieler geschmiert worden sein. Der Wetteinsatz betrug Bachmann zufolge 13 000 Euro. Weil Bielefeld wie geplant 4:0 verlor, wurden 10 800 Euro Gewinn erzielt.

"Pure Habgier“

Insgesamt sind Spiele ab der 2. Liga abwärts und auch einige internationale Spiele betroffen. Der höchste Einzelnettogewinn, meinte Bachmann, habe 124 000 Euro betragen (bei einem Spiel des VfL Osnabrück, wo einige verdächtige Spieler gekickt hatten). Vor dem Hintergrund, dass das Spiel nur 90 Minuten gedauert hatte, sprach Bachmann von einem "tollen Stundenlohn“.

"Pure Habgier“ habe die Angeklagten angetrieben. Es sei ihnen auch egal gewesen, dass bestochene Spieler großen Ärger mit den Sportgericht erhalten hätten und teilweise auf eine Profi-Karriere hätten verzichten müssen.

Schon am Donnerstag (14. April) könnte das Landgericht Bochum ein Urteil sprechen. Dieser erste von zwei Prozessen hat über ein halbes Jahr gedauert.

Der bekannte Wettbetrüger Ante Sapina ist in dem zweiten Prozess angeklagt, in dem die Plädoyers erst später gehalten werden.