Bochum.

Der Tana Schanzara-Platz soll schöner werden. Die WAZ und das Schauspielhaus loben deshalb einen Künstlerwettbewerb zu Ehren der 2008 verstorbenen Ruhrpott-Duse aus.

Die Lobredner auf die beliebte Schauspielerin Tana Schanzara überboten sich nach ihrem Tod im Jahr 2008 gegenseitig. Um eine sichtbare Ehrung im Bochumer Stadtbild musste dagegen lange gerungen werden. Am Ende benannte man lediglich einen Platz nach ihr, der für viele Bürger nicht mehr ist als eine „Hundewiese“. Schon mehrfach scheiterten Versuche, den „Tana-Schanzara-Platz“ optisch aufzuwerten.

Größte Volksschauspielerin

Das Thema war in der letzten Woche einer der Knackpunkte, die die WAZ-Redaktion im Rahmen der Aktion „Bochum 11 – Elf Themen, die die Stadt bewegen“ am WAZ-Redaktionsmobil aufgegriffen hatte (wir berichteten). Mit einigem Erfolg. Nicht nur, dass eine angemessene Würdigung von Tana Schanzara von allen Seiten begrüßt wurde. Auf Anregung von Friedhelm Lueg (SPD) versprach Anselm Weber, Intendant des Schauspielhauses, zu dessen Ensemble Tana Schanzara seit 1956 gehörte, ein Spendenkonto „für die größte Volksschauspielerin, die jemals auf der Bühne des Schauspielhauses gestanden hat“, einzurichten.

Das ist nun geschehen. Bei der Sparkasse Bochum (BLZ 430 500 01) hat das Schauspielhaus ein Konto (Nr. 34 16 401, Stichwort „Tana“) eingerichtet. „Darauf können ab sofort Beträge in welcher Höhe auch immer eingezahlt werden“, sagt Intendant Weber. Von dem gesammelten Geld soll ein Kunstwerk – etwa eine Büste oder Stele – bezahlt werden, das auf dem Tana-Schanzara-Platz gegenüber des Theater aufgestellt wird.

In Aussicht gestellt

Die WAZ und das Schauspielhaus haben die Erstellung dieses Kunstwerks als gemeinsame Aktion ins Leben gerufen. „Wir als Tageszeitung zeigen damit, dass es möglich ist, berechtigten Bürgerwünschen gezielt einen Weg zu bahnen“, so Redaktionsleiter Thomas Schmitt mit Blick auf die von der Stadt wegen der Haushaltssperre ausgesetzte Platzgestaltung. Und Anselm Weber bekräftigt: „Wir wollen, dass das jetzt zügig etwas wird mit dem Tana-Denkmal!“

Damit nicht genug. Der Intendant hat bereits die Herstellung einer Tana-Büste aus Kunstharz mit Bronzepartikeln in der Schauspielhaus-Werkstätten in Aussicht gestellt – gleichwohl wird an dieser Stelle zu einem Künstler-Wettbewerb zur Ausgestaltung des Tana- Schanzara-Platzes aufgerufen. Bochumer Kreative sind aufgefordert, ihre Entwurfsskizzen für eine Tana-Denkmal bis zum 15. April in der WAZ Redaktion einzureichen (WAZ Bochum, Huestraße 25, 44787 Bochum, Stichwort Tana). Sollten mehrere Einsendungen zusammenkommen, wird eine Jury – immer vor dem Hintergrund der dann verfügbaren Spendensumme – über die Ausführung beraten.

Es geht also voran auf dem Tana-Schanzara-Platz. Bereits in der letzten Woche hatte Friedhelm Lueg versprochen, die SPD Ehrenfeld werde Farbe stiften, um die Mauer, die entlang der „Hundewiese“ verläuft, bunt oder mit einem „Tana Schanzara“-Schriftzug zu gestalten. Alles im Sinne der Revier-Duse Tana: „Na, siehsse. Geht doch!“