Bochum. . Ein 43-jähriger Bochumer hat am Dienstag einen massiven Kindesmissbrauch zugegeben. Er hat sich laut Anklage an seiner dreijährigen Tochter vergangen und das fotografiert. Der Mann ist vielfach vorbestraft - unter anderem wegen Totschlags.

Ein 43-jähriger Bochumer hat am Dienstag über seinen Verteidiger einen massiven Kindesmissbrauch zugegeben. Laut Anklage hatte er sich im vorigen Jahr an seiner damals dreijährigen Tochter mit besonders abartigen Praktiken vergangen und dies fotografiert.

Als die Familienmutter (48) am 2. Dezember zu Hause im Keller einige CD fand, dachte sie zunächst an Musik. Als sie die CD in der Wohnung in ihren Rechner einlegte, erblickte sie mehrere Verbrechen. Zu sehen war ihr fast nackter Ehemann (43) und die gemeinsame dreijährige Tochter. Er soll sie auf eine besonders abartige Weise schwer sexuell missbraucht und die Szene fotografiert haben. Außerdem waren auf den CD weitere 200 Dateien mit kinderpornografischem Material gespeichert, mit unbekannten missbrauchten Kindern.

Dem Hilfsarbeiter aus Bochum wird seit Dienstag vor dem Landgericht der Prozess gemacht. Er gab die Anklagevorwürfe zu. Seine Frau war damals sofort zur Polizei gegangen. Seitdem sitzt der Mann in U-Haft.

„Wer meine Kinder anpackt, ist tot“

Die Taten, sagte die Frau vor der 3. Strafkammer, „verstehe ich überhaupt nicht“. Sie habe ihren Mann für einen „ liebevollen Vater“ gehalten. Anlässlich einer TV-Sendung hätten sie beide einmal über Kindesmissbrauch gesprochen und ihn deutlich verurteilt. „Wer meine Kinder anpackt, ist tot“, dachte die Frau damals. Jetzt läuft die Scheidung.

Der Angeklagte ist seit der Jugend vielfach vorbestraft. Es fing an mit vielen Diebstählen, bei denen er zur Beutesicherung auch schon mal mit einem Gummihammer zuschlug. 1992 wurde sogar wegen Totschlags verurteilt. Er bekam neun Jahre Haft, von denen er fast sieben Jahre absaß. Damals hatte er einen Freier, dem er sich für Geld sexuell angeboten hatte, in einem Streit im Affekt getötet: Er strangulierte und erstach ihn. Er habe sich damals von dem Kunden angeekelt gefühlt, erzählte der Angeklagte. „Ich versuche, das zu vergessen.“

„Eine Ohrfeige habe ich gekriegt“

Richter Johannes Kirfel fragte die Kindesmutter einmal: „Gab es Gewalt in der Ehe?“ Antwort: „Nein.“ Der Richter: „Nie?“ Antwort: „Eine Ohrfeige habe ich gekriegt.“ Betrogen habe ihr Mann sie auch: „Kurz nach der Hochzeit und mal zwischendurch.“ Ein Urteil wird am Donnerstag erwartet.