Bochum.

Eine verzweifelte Mutter hat am Freitag ihrem kriminellen Sohn (17), einem Räuber und Gewalttäter, unter Tränen ihre Liebe versichert. „Trotz allem liebe ich Dich“, sagte sie im Gericht. Danach wurde der Intensivtäter zu zwei Jahren und drei Monaten Jugendhaft verurteil.

Bevor ihr 17-jähriger Sohn wieder einmal zu langer Jugendhaft verurteilt wurde, brach die Mutter in Tränen aus. „Ich verstehe nicht, was in ihm vorgeht“, schluchzte sie am Freitag im Gerichtssaal. „Trotz allem liebe ich Dich. Mach Dein Leben nicht kaputt. Das wünsche ich Dir.“

Der 17-jährige wird in der Bochumer Strafjustiz als „Intensivtäter“ geführt. Trotz seines zarten Alters beging er immer wieder Raub- und Gewalttaten. Er hat es geschafft, sagte seine Verteidigerin, „seit seiner Strafmündigkeit noch kein Weihnachtsfest in Freiheit verbracht zu haben“. Schon mit 13 war er zu Hause ausgezogen. Er lebte zeitweise auf der Straße und wurde kriminell. Seine letzte dicke Strafe - über zwei Jahre - saß er bis Juli 2010 ab. Kurz nachdem er frei kam, beging er mit seinem Kumpel (19) aber schon wieder weitere Straftaten.

23-jährigen Zechgenossen brutal ausgeraubt - Knie in Nacken gedrückt

Die schwerste war ein brutaler Raubüberfall auf einen 23-jährigen Zechgenossen aus der Gothic-Szene. Im Wattenscheider Stadtpark hatten alle drei Wodka getrunken. Der Mann hatte ein Handy und ein iPhone in der Tasche. Wert: 1000 Euro. Das war den beiden Nachwuchskriminellen nicht entgangen. Kurz darauf, an der Westenfelder Straße in Höntrop, prügelte der 17-Jährige den 23-Jährigen zu Boden und drückte ihm sein Knie in den Nacken. Der 19-Jährige durchsuchte das Opfer und raubte die Telefone. Für 80 Euro verscheuerten sie die Beute.

Der 17-Jährige betrog außerdem einen Taxifahrer und demolierte eine Treppe. Der 19-Jährige schlug vor einer Disko am Hauptbahnhof völlig grundlos ein Liebespärchen (je 19) heftig mit der Faust ins Gesicht. Er wurde zu vier Jahren und drei Monaten Jugendeinheitsstrafe verurteilt. Davon hat er aber schon 25 Monate verbüßt. Die jetzigen Taten hatte er in einer Bewährungszeit begangen.

„Ich werde versuchen, mich zu bessern“

Der 17-Jährige sagte am Freitag vor Gericht: „Es tut mir leid, dass es so gekommen ist. Ich bereue, was ich den Geschädigten angetan habe.“ Der 19-Jährige: „Ich werde versuchen, mich zu bessern, damit das nicht mehr vorkommt.“