Die 5. „RuhrBau & Energietage“ lockten rund 15 000 Besucher in den RuhrCongress.
Bereits zum fünften Mal pilgerten am Wochenende rund 15 000 Besucher zu den „RuhrBau & Energietagen“. An zwei Tagen gab es im RuhrCongress volles Programm bei der Fachmesse rund ums Wohnen und Renovieren. Schwerpunkt in diesem Jahr: „Haus und Grundeigentum“. „Zugegeben, dass klingt etwas trocken“, räumte Geschäftsführer Jürgen Bürschel ein. Aber die Vorträge kämen gut an und mit rund 223 Ausstellern bot die Messe natürlich mehr als nur fachliche Beratung rund ums Baurecht.
Gerade einmal fünf Jahre alt, haben sich bestimmte Vorlieben bereits gewandelt. „Wir merken den demografischen Wandel“, erklärte Bürschel, „die Stände rund ums barrierefreie Wohnen sind in diesem Jahr besonders gut besucht“. Duschen ohne Stufen und begehbare Badewannen, was vor wenigen Jahren noch negativ belegt war, sei heute voll im Trend, so Bürschel.
„Ebenso modern ist Energiesparen“, meinte der Geschäftsführer. Ob effiziente Heizsysteme, Energiesparbirnen oder Solaranlagen und modernste Dämmstoffe, viele der Anbieter zeigten, wie man die Energie möglichst in den eigenen vier Wänden hält. Genau das schien viele der Besucher brennend zu interessieren. „Mein Vortrag über Photovoltaik vorhin war rappelvoll“, freute sich Christina Philipps, von der gleichnamigen Bochumer Sanitär-Firma. Auch der Stand sei, wie in jedem Jahr, gut besucht.
Und dann gab es da noch die – teils skurrilen – neuen Ideen. „Die finde ich immer besonders spannend“, gab Bürschel zu. Da gab es etwa den „Future Sand“: Sand, der wasserundurchlässig ist, beispielsweise interessant für Teiche. Auch Flüssigtapete und ein Energieoptimierungsgerät waren zu bestaunen. „Das Gerät harmonisiert den Elektrosmog, macht so die Elektronen kraftvoller und hilft Strom zu sparen“, versuchte Herbert Günther die Funktionsweise seines Gerätes zu erklären.
Aber nicht nur die jüngsten Technologien, auch alte Bauweisen lockten die Messebesucher an. Mehrere Stände priesen Lehmbauweisen an und Dachdecker verzeichneten einen Trend zurück zu Schiefer und Ton. „Schiefer ist gar nicht mehr so teuer“, fand Dachdeckermeister Siegfried Schilling, „und der Preisunterschied zwischen Ton- und Betonziegeln wird auch immer kleiner“.
Ein ansonsten eher weniger populäres Thema erfreute sich großer Beliebtheit: Abflussreinigung. Den Grund kannte Bürschel: „Um 2014 soll es ein neues Gesetz geben, jeder Hausbesitzer ist dann dafür verantwortlich, dass sein Abfluss bis zum Kanal in der Straße absolut dicht ist“.
Weniger erfreut als die Abflussreiniger waren die Gartenfreunde. Empfing im vergangenen Jahr noch viel Grün die Besucher der Messe, gab es diesmal keinen einzigen Stand vom Garten- und Landschaftsbau. „Wegen der erhöhten Sicherheitsauflagen, die es seit dem Loveparade-Unglück gibt, mussten wir den Eingangsbereich frei halten“, erklärte Bürschel. 2012, bei den 6. „Ruhrbau & Energietagen“ werde es wieder Pflanzen und Brunnen geben, versprach er. Bei der nächsten Messe sollen Garten-und Landschaftsbau sogar einen Schwerpunkt bilden.