Bochum. .
Die Betreiber eines Lotto-Toto-Ladens sind in den vergangenen Wochen mehrfach von Einbrechern heimgesucht worden. Sie glauben, das liegt an einem großen Baugerüst, das direkt vor ihrer Geschäftstür errichtet worden ist.
Nina Nübel (36) und ihre Schwiegermutter Gabriele Nübel (60) sind sehr besorgt: Sie betreiben einen Lotto-Toto-Laden mit Reisebüro und sind dort binnen weniger Wochen mehrfach von Einbrechern heimgesucht worden. Sie sagen, dass liege an der Großbaustelle des Exzenter-Hauses an der Universitätsstraße. Sie fühlen sich mit dem Problem allein gelassen.
Direkt vor ihrer Schaufensterscheibe, auf dem Bürgersteig, wurde im vergangenen November ein hohes Stahlbaugerüst aufgebaut. Vor allem nachts ist die Geschäftsfront dann in ein noch größeres Dunkel gehüllt. „Meiner Schwiegermutter geht das sehr an die Nerven“, sagt Nina Nübel. „Sie kann nachts nicht schlafen, weil sie Angst hat, dass nachts wieder angerufen wird.“ Sie meint die Polizei, die wieder mitteilen könnte, dass das Schaufenster erneut zerdeppert worden sei.
Der letzte Einbruch passierte in der Nacht auf vorigen Mittwoch. Ein Unbekannter hatte mit einer schweren Pflasterplatte die große Frontscheibe zerstört. Dann raffte er alle Zigaretten und andere Tabakwaren aus dem Regal zusammen und flüchtete. Die Beute war rund 500 Euro wert. Der Schaden beträgt über 2000 Euro.
„Da waren dicke Macken drin“
Das Gleiche war in der Nacht des 26. Januar passiert. Damals betrug der Beutewert sogar 1000 Euro. Der Täter (23) konnte allerdings kurz darauf gefasst werden. In der Zwischenzeit, beklagt Gabriele Nübel, hätten Unbekannte auch zwei weitere Male einzubrechen versucht. Entsprechende Spuren habe es am Schaufenster gegeben. „Da waren dicke Macken drin.“
Die Versicherung erstattet zwar den Einbruchschaden. Aber der Ärger ist trotzdem enorm.
Das Geschäft betreibt die 60-Jährige bereits seit 23 Jahren. Vorher habe es diese Häufigkeit an Einbrüchen nicht gegeben. „Das war alles, seitdem das Gerüst hier steht.“ Auch in Nachbargeschäfte sei zuletzt mehrfach eingebrochen worden. Vor ein paar Wochen sei sogar eine Angestellte frühmorgens im Innenhof von einem Täter mit einem Messer verletzt worden.
Die Polizei kann allerdings „keine Häufung an diesem Standort“ feststellen. Die Sorge der Anlieger könne nur subjektiv zu erklären sein.
„Wir kriegen nie eine richtige Auskunft“
Das sieht Nina Nübel aber anders. Sie habe bei der Stadt und bei den Baustellenarbeitern gefragt, wie lange das Gerüst vor ihrem Laden noch stehen werde. „Wir kriegen nie eine richtige Auskunft.“
Am Freitag, als sie mit der WAZ sprach, schaute ein Streifenpolizist in ihr Geschäft rein. Es war das erste Mal, sagte Nina Nübel, die nebenbei auch Romanautorin ist. Wichtig scheint aber vor allem, dass die Polizei dort auch nachts mal vorbeischaut.