Wer regelmäßig mit seinem Auto unterwegs ist, verdrängt es: Autofahren ist lebensgefährlich. Vor allem liegt das am viel zu schnellen Fahren viel zu vieler Menschen. Aber gerade deshalb gibt es wenig Hoffnung auf Änderung. Der Egoismus und die Rücksichtslosigkeit sind in unserer automobilen Gesellschaft derart angewachsen, dass es Rasern schnuppe ist, ob jemand durch sie verletzt wird. Ich habe viele Unfallverursacher vor Gericht erlebt, die bejammerten nur sich selbst und ihren Führerscheinverlust. Opfer sind für sie eher abstrakt.

Aber auch die gemäßigten Kraftfahrer sollten sich immer hinterfragen, ob sie nicht hier und da zu schnell fahren. Denn oft ist es nur purer Zufall, dass niemand zu Schaden kommt. Aber auch das wird verdrängt.

Bernd Kiesewetter