Tana Schanzara gehörte zweifellos zu den bekanntesten und beliebtesten Künstlern des Schauspielhauses. Mit über 50 Jahren Bühnenpräsenz war sie überdies die Dienstälteste. Dass diese große Schauspielerin, die Bochum eng verbunden war, mit dem öden Platz gegenüber vom Theater eine so armselige Würdigung erfährt, ist beschämend.

Klar, der Stadt fehlt Geld. Investitionen sind da nicht drin. Doch es ist schon auffallend, dass erst Mitte 2010 die Fläche (quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit) eingeweiht wurde, eineinhalb Jahre nach dem Tod der Schauspielerin. Auch das Schauspielhaus (noch unter Goerden) hat sich nicht gerade hervorgetan, als es um eine Ehrung der mit zahlreichen Auszeichnungen dekorierten Künstlerin ging.

Die Umsetzung des Bava-Entwurfs ist nicht möglich. Eine Bebauung muss ja auch nicht sein. Der Vorschlag des Freundeskreises Schauspielhaus Bochum hat da mehr Charme: eine Skulptur oder ein Büdchen in Anlehnung an ihre Soli als Kioskbesitzerin. Das wäre billiger als eine komplette Neugestaltung. Sicher gäbe es genug Bochumer, die dafür spenden würden.

Sabine Vogt