Bochum. .

Ein Strafgefangener soll einem Mithäftling in der Freistunde mit dem Tode gedroht haben, falls er ihm nicht 300 Euro gebe. Das wird dem 47-Jährigen seit Dienstag vor dem Schöffengericht vorgeworfen.

„Bochum ist schon ein harter Knast“, sagte der Angeklagte im Prozess. Der 47-Jährige muss es wissen. Er sitzt seit anderthalb Jahren dort. Er selbst soll für diese Härte aber mitverantwortlich sein, denn seit Dienstag wird ihm vor dem Schöffengericht eine Morddrohung vorgeworfen.

Im vorigen Juli soll er in der Krümmede in der Mittagsfreistunde einen Mitgefangenen (37) bedrängt haben. Laut Anklage nahm er ihm seine Armbanduhr weg und verlangte außerdem 300 Euro, angebliche Schulden. Sollte der 37-Jährige sie nicht sofort zurückzahlen, würde er ihn töten oder töten lassen. Dasselbe drohe ihm, wenn er sich bei der JVA über die Forderung beschwere. Trotzdem ging der 37-Jährige sofort zum Abteilungsleiter und erzählte alles. Im Übrigen habe er überhaupt keine Schulden gehabt.

„Ich sollte aufpassen, wenn ich duschen gehe“

Der Angeklagte, ein Schausteller, ist nicht geständig. Wie er selbst wurde auch sein mutmaßliches Opfer direkt aus dem Gefängnis in den Gerichtssaal gebracht, als Zeuge. Der Angeklagte, sagte er, habe ihn so „bedroht, dass akute Gefahr für Leib und Leben“ bestanden habe. „Ich sollte aufpassen, wenn ich duschen gehe.“ Er traue dem Angeklagten so eine Gewalttat auch zu. Er kenne ihn schließlich schon aus einer früheren Haftstrafe. „Ich bin unbeschadet in die JVA reingekommen, ich wollte auch unbeschadet wieder raus.“

Das Gericht will vor einem Urteil weitere Zeugen hören. Fortsetzung: 22. Februar.