Bochum. . Handwerksbetriebe schimpften früher oft über späte Zahlungen der Stadt Bochum. Nun läuft es besser: Dank der Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis Handwerkspolitik, städtischen Firmen und Wirtschaftsförderung kommen Zahlungen nun pünktlich.

Die früher berüchtigte Zahlungsmoral der Stadt hat sich offenbar gebessert. Obermeister Michael Mauer: „Am 18. Juni 2007, bei einem Treffen des Arbeitskreises Handwerkspolitik, musste ich erfahren, dass Stadt und Wohnungsbauunternehmen hundsmiserabel bezahlen. Firmen kamen dadurch in Bedrängnis, moralisch gesehen war das eine Sauerei.“

Da habe sich vieles zum Guten gewendet, zumal der Arbeitskreis die städtische Wirtschaftsförderung und auch die städtischen Firmen wie Stadtwerke, Umweltservice Bochum (USB), die Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) und die Wohnungsbaugesellschaft Bauen und Wohnen mit ins Boot nahmen.

Keine Klagen mehr über Zahlungsmoral

Klagen, bestätigt Johannes Motz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, über schlappe Zahlungsmoral der Stadt habe er in letzter Zeit nicht mehr vernommen: „Früher hat es immer geheißen, mit der Bezahlung kommt die Stadt nicht aus dem Quark.“ Vor allem Bochums Kreishandwerksmeister Johann Philipps hatte den Missstand immer wieder angeprangert.

„Die Stadt zahlt pünktlich“, legt sich Stadtsprecher Thomas Sprenger ausdrücklich fest - soweit es um Bauaufträge geht. Die VOB (Vergabe und Vertragsordnung für Bauleistungen) sage klar, Abschlagszahlungen seien innerhalb von 18 Werktagen zu leisten, die Schlusszahlungen innerhalb von zwei Monaten. „Diese Fristen sind bindend für uns und die halten wir ein. Punkt.“

Stadt vergab viele Aufträge

Das Bochumer Baugewerbe profitierte in letzter Zeit allerdings so üppig wie selten von städtischen Aufträgen. „Schuld“ sind die Strukturmittel aus dem Konjunkturpaket II. Das waren für Bochum fast 44 Millionen Euro. Im Jahr 2010 vergab die Stadt Aufträge für über 32 Mio Euro u.a. in die energetische Sanierung städtischer Gebäude, darunter Schulen, das Hallenbad Querenburg und das Rathaus.

Das Ziel, die lokale Bauwirtschaft zu stärken, wurde erreicht. Bochumer Betriebe erhielten 1 477 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 22,39 Millionen Euro. Vergaben für 10 Mio Euro gingen an Betriebe im Ruhrgebiet. Bis spätestens Ende 2011 muss abgerechnet sein.