Bochum. . Das Landgericht hat jetzt einen Bochumer Familienvater (46) zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Richter waren überzeugt, dass er seine geistig behinderte Nichte (22) mehrfach sexuell missbraucht hatte. Er habe das Vertrauen “schamlos ausgenutzt“.

Weil er seine geistig behinderte Nichte sexuell missbraucht hatte, ist ein 46-jähriger Familienvater aus Bochum vom Landgericht zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Er habe, sagte Richter Volker Talarowski im Urteil, das Vertrauen seiner Familie „schamlos ausgenutzt“.

Der Angeklagte ist der angeheiratete Onkel einer heute 22-jährigen Frau. Laut Urteil hatte er sich zwischen dem 23. April und 10. Mai 2008 fünf Mal an der jungen Frau vergangen, einmal sogar ganz besonders schwer. Die Verbrechen passierten auf einer Bochumer Krankenhaustoilette, in seinem Auto vor dem Krankenhaus sowie in diversen Bochumer Wohnungen der Familie. In allen Fällen war die damals 20-Jährige, die einen IQ zwischen 39 und 49 hat, wegen der Behinderung widerstandsunfähig, wie es vor der 6. Strafkammer hieß.

Angeklagter wies alle Vorwürfe zurück

Der bisher nicht vorbestrafte Angeklagte hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Eine psychologische Gutachterin hatte aber erklärt, dass die Zeugin glaubwürdig ist.

Die Übergriffe waren bereits zeitnah ans Licht gekommen. Die junge Frau hatte sich nur wenige Tage nach dem letzten Missbrauch ihrer Mutter offenbart. Der Fall wurde erst jetzt verhandelt, weil der Mann nicht in U-Haft saß - aber Haftsachen aus anderen Verfahren Vorrang haben.