Bochum.
134 der kleinen Mahnmale liegen mittlerweile in Bochum. Nun gibt es Hintergründe zu den Opfern im Internet.
„Wir wollten wahrnehmbare Mahnmale“, erklärt Dr. Ingrid Wölk, die Leiterin der Stadtarchivs. Seit November 2004 hat der Künstler Gunter Demnig schon 134 der kleinen Gedenksteine verlegt. Bisher haben sich vor allem die Paten der Stolpersteine mit den Geschichten der Opfer auseinandergesetzt. Mit dem Start einer neuen Internetseite eröffnet das Stadtarchiv – passen zum Holocaust-Gedenktag – diese Hintergrundinformationen nun einem breiten Publikum.
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„Die Stolpersteine leben von der Beteiligung der Bevölkerung“, meint Wölk. Die Paten zahlen nicht nur die 95 Euro für den Stein, sondern sie sollen auch die Geschichte der Person recherchieren, der damit gedacht gedacht wird. „Da bekommen die meisten erst einmal einen Schreck“, gibt Andreas Halwer vom Stadtarchiv zu. Dann zeigten die meisten aber „begeistertes Engagement“.
Die Ergebnisse der Recherchen sind naturgemäß sehr unterschiedlich. „Die Paten sind da sehr kreativ“, so Wölk, „es gab Theaterstücke, fiktive Briefe, Originalquellen und mündliche Zeitzeugenberichte“. Sie wurden bei der Steinverlegung präsentiert.
Einer der schon Pate von fünf Steinen ist, hat sich nun ein Jahr an der Computer gesetzt und alle Ergebnisse zusammengetragen: Jürgen Hoffmann. Im Internet kann nun jeder die Geschichten der Opfer nachvollziehen. „Mein Tipp: mit einem internetfähigen Handy hat man so einen besonderen Stadtführerer“, verrät Hoffmann.
Am 28. April gibt es eine öffentliche Präsentation der Internetseite und einen Thementag passend im Stadtarchiv (Wittener Straße 47). Dazu gehört auch eine Filmvorführung über eine Recherche und Führungen durch die Ausstellung „Bochum – das fremde und das eigene“. Die nächsten Steine werden im Herbst verlegt.