Bochum. .
Ein 42-jähriger Familienvater ist am Montag vom Bochumer Landgericht zu vier Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt worden, weil er in der Gerüstbaubranche massenhaft Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung ermöglicht hatte.
Wegen massenhaft Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung in der Gerüstbaubranche ist am Montag ein Familienvater (42) vom Bochumer Landgericht zu vier Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt worden. Der Frankfurter hatte an diverse Gerüstbaufirmen in fast ganz Deutschland Scheinrechnungen geschickt. Diese konnten damit ihre Steuerlast mindern und gleichzeitig Schwarzgeld locker machen. In der offiziellen Buchführung der Firmen wurden diese Scheinrechnungen zwar als bezahlt ausgewiesen. In Wahrheit aber wurden damit nur eigene Schwarzarbeiter bezahlt. Der Aussteller der Scheinrechnungen, der Angeklagte, bekam als Betrugslohn rund acht Prozent der Rechnungssumme.
Richter Volker Talarowski sprach von einem „immensen volkswirtschaftlichen Schaden“. Durch die Schwarzarbeit sind den Sozialkassen rund zehn Millionen Euro vorenthalten worden. Hinzu kommt ein sechsstelliger Steuerschaden. Es sei, sagte der Richter, „erschreckend, wie ohne jede Unrechtseinsicht zu Lasten aller hier im Lande lebenden Leute solche Straftaten begangen wurden“.
Während der U-Haft ist der geständige Betrüger Vater geworden. Seine Tochter sah er bisher nur hinter Gitter. Erst vor kurzem hatte das Gericht einen Mittäter (36) aus Bochum zu vier Jahren und drei Monaten verurteilt.