Ein Akt der Motivationsförderung, denn bis 2013 soll die Zahl der Ü-1-Betreuungsplätze verdoppelt werden.
Die einen bekommen - längst überfällig - mehr Geld, die andern müssen's bezahlen: Für 2,50 Euro pro Stunde und Kind betreuen Bochums Tagesmütter bisher andererleuts Nachwuchs teilweise von 6.30 bis 20 Uhr. Wenn bestimmte Qualifikationen nachgewiesen sind, gibt es ab Juli bis zu 4,20 Euro. Das beschloss der Jugendhilfeausschuss, der am Donnerstag 26. Juni vom Rat nur noch formal bestätigt wird.
500.000 Euro Mehrausgaben
Für die Stadt bedeutet das im laufenden kritischen Haushaltsjahr eine Mehrausgabe von fast 500 000 Euro, die 2010 auf 855 000 Euro steigen wird. Eine Pflichtaufgabe, die nicht ausgeschlagen werden kann. So seufzte denn auch Christian Haardt (CDU): „Wir haben es wieder mit einer bundesgesetzlichen Regelung zu tun, die in Berlin jauchzend beschlossen wurde ... und die wir hier bezahlen müssen.”
Etwa 400 Tagesmütter
Bisher gibt es nach Angaben des Jugendamtes etwa 400 Tagesmütter (und teilweise auch -väter), die nicht nur Kinder unter drei Jahren stunden- und tageweise betreuen. Sie spielen bei der für das Jahr 2013 angepeilten Garantie auf einen Ü-1-Betreuungsplatz eine beträchtliche Rolle. Dafür sollen die bisher vorhandenen 361 Plätze auf fast 800 verdoppelt werden.
Nicht gerade motivierend
Man muss also noch reichlich Tagespfleger/innen hinzugewinnen. Insofern war es nicht gerade motivierend, dass die Betreuerinnen seit Jahresbeginn der Versicherungspflicht unterlagen und vom geringen Verdienst auch noch Steuern abführen durften. Wenn man arbeitslose Erzieherinnen oder Kinderpflegerinnen ansprechen will, musste jetzt etwas geschehen: Etwas später als in anderen Städten - aber noch rechtzeitig.