Bochum.

Das Redemptoristenkloster Maria Hilf schließt. Am Sonntag, 16. Januar, findet hier die letzte Messe statt. Zum Abschluss gibt es eine Ausstellung über Mutter Theresa und eine Predigtreihe.

„Wir wollen den Menschen im Gedächtnis bleiben“, Pater Herman Döhring (75) vom Redemptoristenkloster Maria Hilf (Klosterstraße 30) macht eine ausladende Geste durch die Kirche, „Deswegen haben wir für die letzte Woche des Klosters einiges vorbereitet“. Am Sonntag, 16. Januar findet die letzte Messe in den heiligen Hallen der Redemptoristen statt. Bis dahin legen sich die Pater noch einmal richtig ins Zeug und laden zur Predigtwoche. Außerdem gibt es eine Foto-Ausstellung zum 100. Geburtstag von Mutter Theresa.

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„Ein letztes Highlight hier im Kloster“, wertet Bernd Simon, der Vorstand der Kolpingfamilie Bochum. Der 69-jährige hatte die Idee zu der Ausstellung in den Kirchenräumen. 15 Fotos von Karl-Heinz Melters hängen vom 8. bis zum 16. Januar im Kirchenschiff. Die bewegenden Bilder des Mitarbeiters der Zeitschrift „missio aktuell“ zeigen die „Nationalheilige“ Indiens bei ihrer Arbeit. In beeindruckenden Porträts sieht man sie, wie sie Kranken hilft, dazu gestellt sind passende Gebete von Mutter Theresa.

Wehmut über Schließung

Die Kolpingfamilie hat guten Kontakt zum Kloster, immerhin ist Pater Wolfgang Koch auch Präses der Familie. Für ihn bedeutet die Schließung des Klosters keine allzu große Umstellung. Zwar gehört er ab dem 16. Januar zum nächsten Redemptoristenkloster in Kirchhellen, aber er wird weiter als Migrantenseelsorger in der Hustadt arbeiten und in Bochum wohnen. „Als 66-jähriger muss ich also nicht noch einmal von ganz vorne beginnen“, erklärt er. Trotzdem betrachtet er die Schließung mit einer „gewissen Wehmut“.

Ikone der Nächstenliebe

Impressionen der Ausstellung und des Klosters, fotografiert von Monika Kirsch.
Impressionen der Ausstellung und des Klosters, fotografiert von Monika Kirsch. © WAZ FotoPool
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„Die großen Emotionen kommen allerdings erst nach der Abschlussmesse“, schätzt Pater Döhring. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck wird die letzten Worte in der Kirche sprechen. „Viele werden, wenn hier die Tore geschlossen werden, ihre geistige Heimat verlieren“, so Döhring. Er selber wird nach Kirchhellen gehen und dort die Seelsorge in der Klosterkirche übernehmen. „Diese Umzüge gehören zu unserem Lebensstil“, meint er. Von 1987 bis 1991 war er Superior in Kirchhellen, erst seit 1999 ist er in Bochum. „Aber das Kloster wächst einem trotzdem ans Herz.

15 Bilder werden im Kloster ausgestellt.
15 Bilder werden im Kloster ausgestellt. © WAZ FotoPool

Der Grund für die Schließung ist der Mangel an jungen Patres (die WAZ berichtete). Waren es vor kurzen noch elf, sind es jetzt nur noch fünf. Nach und nach werden sie auf die umliegenden Redemptoristenklöster verteilt, Kirchhellen und Köln. „Wir finanzieren uns nicht durch Kirchensteuer, sondern allein durch unsere Einnahmen“, erklärt Pater Koch. Deshalb wird eine gewisse Zahl an Patres benötigt. Besonders traurig sei, dass das Kloster erst vor drei Jahren sein 140-jähriges Bestehen feierte, findet er. „Außerdem sind die Messen hier immer noch sehr beliebt“, erklärt Koch, „wir erwarten also eine volle Kirche“.