Bochum. .
Künstler jeden Genres werden bald den „Telekom-Block“ gegenüber des Bochumer Rathaus bevölkern. Ziel des Projektes „Arts Bochum“ ist es, nos zu 100 Kreative in die Innenstadt zu ziehen und Besuchergruppen einen Einblick in die Kunst zu gewähren.
Dutzende Künstler jeden Genres werden voraussichtlich ab Januar den Telekomblock gegenüber vom Rathaus bevölkern. Am Montag kam die mündliche Zusage, schriftlich soll der Vertrag mit dem Projektentwickler ECE bis Jahresfrist folgen.
Treibende Kraft ist die Künstlerin und Existenzgründerin Martina Murgia. Sie hat sich seit Monaten um diese Immobilie bemüht, um daraus „Arts Bochum“ machen zu können. Die Industrie- und Handelskammer Bochum (IHK) hat die Anstrengungen unterstützt. Diese hatte die Initiative „Kreative in die Innenstadt“ ins Leben gerufen, „und zwar unabhängig von Ruhr 2010“, so Rouven Beek, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Handel und Verkehr. Dazu ist die IHK auf Immobilienbesitzer in der City zugegangen.
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Die Künstler, so das Konzept von „Arts Bochum“, sollen stets vor Ort arbeiten, um Besuchergruppen Einblicke geben zu können. Vorgesehen ist, dass der Einzug bereits im Januar über die Bühne gehen soll. „Es muss im Prinzip gar nichts verändert werden. Die Immobilie ist gut in Schuss, so dass es ad hoc losgehen könnte“, so Martina Murgia der Redaktion gegenüber.
Locker und unbürokratisch
Das Ganze soll locker und unbürokratisch über die Bühne gehen. Die Verträge mit den Künstlern werden so verfasst, dass jeder binnen eines Monats wieder ausziehen kann, wenn er will. Der Block soll zum Künstlerhaus werden, solange er steht. Bekanntlich ist er Teil der geplanten Einzelhandels-Neunutzung, sobald das Gericht zum Ostring umziehen wird. Ob die Immobilie abgerissen wird oder im Bestand vermietet werden soll, ist im Detail noch nicht geklärt.
Die Hernerin Murgia ist selbst seit 20 Jahren künstlerisch tätig. Sie begann als Autodidaktin mit Collagen, heute bevorzugt sie Acryl und Öl als Technik. Die Liste der Kreativen, die „Arts Bochum“ Leben einhauchen wollen, ist ebenso lang wie imposant. Geplant wird für 100 Künstler, darunter finden sich Bildhauer, Fotografen, Lichtdesigner, Bildende Künstler, Regisseure, Modemacher, Computeranimateure, Puppentheater, Klangkünstler.
Martina Murgia stieß schnell auf reges Interesse in der Szene, als ihr Vorhaben bekannt wurde. Die Künstler kommen nicht nur aus den benachbarten Städten sondern aus dem gesamten Land. Das Telekom-Gebäude bietet 3000 Quadratmeter und kann bis aufs Erdgeschoss für das neue Konzept genutzt werden. Ein bisschen lehnt es ans Essener Unperfekthaus an, soll sich aber doch davon unterscheiden. So verpflichten sich die Künstler vertraglich, mindestens einmal pro Woche vor Ort zu arbeiten, um publikumswirksam Leben in die Bude zu bringen.